Der Markt an Streamingdiensten ist heiß umkämpft, das merkt nicht nur Apple mit seinem Dienst Apple TV+. Auch der Pionier Netflix hat es lange nicht mehr so einfach wie zu Beginn, als man nur eine Richtung, und zwar nach oben, kannte. Besonders deutlich wurde das mit dem letzten Quartal.
Das letzte Quartal war enttäuschend
Die Zahlen des vergangenen Quartals lagen deutlich hinter den Erwartungen der Analysten und dementsprechend gab die Aktie nachbörslich nach, wie man bei CNBCNow sehen kann:
Für Netflix sollte aber der Kundenverlust deutlich alarmierender sein: Satte 2 Millionen Kunden verließen den Dienst im letzten Quartal, davor waren es lediglich 200.000. Grund dafür dürfte die Preiserhöhung sein. Seit Februar 2022 zahlen Kunden in den USA für das Premium-Abo 19,99 US-Dollar.
40% der Accounts werden geteilt
Naturgemäß sieht Netflix das deutlich anders und macht die geteilten Accounts für die desaströsen Zahlen verantwortlich. Laut eigenen Erhebungen schauen aktuell rund 40% der Zuschauer über einen geteilten Account. Was macht man also als börsennotiertes Unternehmen? Richtig, man erhöht die Preise, selbst bei einer zu Testzwecken eingeführten Option. In einigen ausgewählten Ländern Süd- und Mittelamerikas gibt es die Möglichkeit, gegen Aufpreis seinen Account zu teilen.
Zu große Konkurrenz und zu unattraktive Preise
Über das Account-Sharing kann man geteilter Meinung sein, Tatsache ist, mit rund 18 Euro hierzulande zählt Netflix mit seinem Premium-Abo zum teuersten Streamingdienst. Man könnte nun argumentieren, dass das Standard-Abo ausreicht, doch hier gibt es wieder 4k noch Dolby Vision oder Dolby Atmos und kann somit erst recht nicht mit seinen Mitbewerbern mithalten. Das Festhalten an diesem Preis mit Blick auf den Wettbewerb wie Disney+ und Apple TV+ ist nur dann gerechtfertigt, wenn man wirklich konstante Kracherinhalte liefert
Werbefinanziertes Angebot soll das Ruder herumreißen
Netflix hat eingesehen, dass man die Finanzierung seines Dienstes diversifizieren muss. Deshalb wird es ein werbefinanziertes Abo innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre geben, welches etwas preisgünstiger für Abonnenten sein wird. Dies berichtet CNBC. Damit bestätigte man entsprechende Gerüchte, betonte aber auch, dass solch ein Schritt eigentlich nie vorgesehen war. Doch die veränderten Marktbedingungen erfordern flexibles Handeln.
5 Gedanken zu „Netflix liefert schwache Zahlen und noch schwächere Begründung, Aktie stürzt ab“
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