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Nach Anti-Account-Sharing: Netflix laufen in Spanien die Zuschauer weg

Netflix-Logo - Symbolbild

Netflix hatte damit gerechnet und die Erwartung bestätigt sich, dennoch wird man nicht glücklich darüber sein. Seitdem Zuschauer in ersten Ländern für das Teilen ihres Accounts mit Freunden zur Kasse gebeten werden, laufen dem Dienst dort die Kunden davon, das zeigt sich etwa in Spanien. Werdet ihr auch kündigen, wenn die neuen Einschränkungen kommen?

Netflix steckt in der Klemme und sucht nach neuen Wegen: Der Druck im Streamingmarkt steigt, die Kosten sowieso. Die Zuschauerzahlen spielen dagegen nicht mit. Rund 100 Millionen Netflix-Piraten gibt es, rechnet das Unternehmen immer wieder vor, damit gemeint sind Zuschauer ohne Abo, die sich den Account eines Freundes mit dessen Login borgen. Dagegen geht man nun vor: Mit einer Reihe technischer Tricks soll das Account-Sharing erkannt und gestoppt werden. Wer dennoch seinen Account teilen möchte, muss dafür zahlen. Das nehmen die Nutzer nicht so einfach hin, zeigen Daten der Marktforscher von Kanter, die von Bloomberg aufbereitet wurden.

Spanien wird für Netflix zu einer schmerzhaften Lektion

In Spanien wurde die neue Strategie gegen Passwort-Weitergabe im Februar eingeführt. Nutzer sollen seither sechs Euro für jedes weitere Profil eines Drittnutzers im Account zahlen, viele wollen das aber nicht. Seit Einführung der Beschränkung hat Netflix etwa eine Million Zuschauer verloren. Immerhin, zwei Drittel davon waren keine zahlenden Kunden, das wirkt sich in der Bilanz nicht sofort aus. Der Rest aber hat sein Abo gekündigt, weil sich für sie das Account-Sharing wohl nicht mehr gelohnt hatte, denn auch wenn Netflix nicht davon profitiert, teilen sich häufig Nutzer die Kosten für ein Abo.

Weitere 10% einer befragten Stichprobe wollen ihr Abo in den nächsten Monaten kündigen. In Q1 haben dreimal so viele Nutzer in Spanien ihr Abo gekündigt, wie im Vorjahreszeitraum.

Netflix hat erklärtermaßen mit kurzfristig rückläufigen Abonnentenzahlen gerechnet. Das Kalkül ist, dass langfristig mehr Nutzer ein eigenes Abo abschließen. Ob die Rechnung aufgeht, ist ungewiss. Umgekehrt haben nämlich auch immer wieder Nutzer eigene Accounts erstellt, wenn das Mitschauen auf fremden Konten irgendwann nicht mehr möglich oder praktikabel war. Der neue Schritt könnte im Gegenteil eher dafür sorgen, dass Zuschauer den Dienst dauerhaft aus den Augen verlieren.

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Roman van Genabith
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9 Kommentare zu dem Artikel "Nach Anti-Account-Sharing: Netflix laufen in Spanien die Zuschauer weg"

  1. Fabio 29. April 2023 um 11:06 Uhr ·
    Also ich teil mir das 4K Abo mit 4 Personen. Sollte das nicht mehr möglich sein werde ich sicher kein eigenes Abo abschließen. Dann schaue ich halt kein Netzflix, bei Amz & D gibt es noch genug Auswahl.
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  2. pio 29. April 2023 um 12:21 Uhr ·
    Netflix gerade mal wieder für einen Monat abonniert (Shadow and Bone). Für ein Dauerabo ist das Programm zu schlecht. Und da ich ja nicht zu den „Netflix-Piraten“ gehören möchte haben wir unser gemeinsames PIRATEN-Abo gekündigt.
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  3. Mahmud 29. April 2023 um 12:59 Uhr ·
    Das wird in Deutschland genauso der Fall werden wenn das wirklich kommen sollte. Warte nur ab
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    • Andreas 1. Mai 2023 um 09:18 Uhr ·
      Mit Sicherheit und das mit mehr Kündigungen als in Spanien
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  4. Adrian 29. April 2023 um 14:56 Uhr ·
    Mein Luxus-Abo wird überwiegend von anderen genutzt – die vorher keine Netflix-Seher waren. Ich werde also kein Problem damit haben, N zu kündigen und vor einem anderen Dienst einzuschlafen. Bei 5 € im Monat könnten sie sich solche Zicken leisten. Bei fast 20 aber nicht.
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  5. WolfgangD. 29. April 2023 um 15:52 Uhr ·
    Das ist wie beim MS Office Abo. Wer klauen günstiger als kaufen findet oder gar Geld damit verdient, piratiert halt anderswo weiter. Wer nicht wirklich interessiert ist, lässt es halt. Ich buche NF immer mal für die 9 Euro, im Moment ist gerade Pause und Disney dran. Im Grunde ist das Anfüttern jetzt zuende, mit der Bereinigung vom Kundenstamm.
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  6. Rudi 30. April 2023 um 13:52 Uhr ·
    Lösung wäre – im Basis 1 – Standard 2 und Premium 3 Nutzer fest zu kalkulieren und schon stimmt die Rechnung – andere Streamingdienste tun das auch. So werden Accounts gekündigt… weil evt. 6€ pro Mitnutzer ist schon frech …
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  7. Jonas 1. Mai 2023 um 10:04 Uhr ·
    Netflix wird immer teurer und mit diesem extra Preis für Account Sharing Schießen Sie sich nur selber ins aus….
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  8. Stefan 1. Mai 2023 um 22:38 Uhr ·
    Es ist halt so, dass sehr viele nicht unbedingt das „große Abo“ gebucht haben um es mit anderen zu Teilen, sondern weil es das einzige Abo ist bei dem auch 4K/UHD und der beste Ton mit an Bord ist. Aufgrund des doch hohen Preises wird es dann zwangsläufig geteilt, um die Kosten für jeden einzelnen zu senken. Wenn Netflix das beste Bild und den besten Ton einfach als Standard in alle Abomodelle reinpacken würde und nur noch nach Geräten unterscheidet, welche gleichzeitig schauen können, dann wäre wohl der Aufschrei nicht so groß, wie er jetzt ist.
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