Metas neues Netzwerk Threads ist seit heute in Europa nicht mehr nutzbar. Meta hat den Anwendern in der EU vorerst die Tür zugeschlagen. Von Dauer dürfte dieser Schritt nicht sein, Meta lässt aktuell aber ein wenig die Muskeln spielen.
Meta hat Threads mit gewaltigem Rückenwind gestartet: Mehr als 100 Millionen Nutzer in der ersten Woche sind ein starkes Signal, da kann man sich ein selbstbewusstes Auftreten leisten.
Dieses zeigt sich aktuell in der strategischen Entscheidung, Threads nicht in Europa anzubieten. Hatte man zunächst nicht aktiv europäische Nutzer ausgeschlossen, wird dies nun nachgeholt. Dahinter dürfte Methode stecken.
Meta stellt Threads in Europa demonstrativ ab
In den ersten Tagen unternahm Meta nichts dagegen, dass Nutzer aus europäischen Ländern sich etwa per VPN oder amerikanischer App Store-Downloads Zugang zu Threads verschafften, denn das Feedback vieler früher Nutzer war ausgesprochen positiv.
Nun wird die App jedoch für europäische Anwender unbenutzbar, diese können seit heute keine Posts mehr verfassen.
Meta bestätigt inzwischen auf Anfrage, Maßnahmen getroffen zu haben, um die Europäer auszuschließen. Man hoffe allerdings, zu einem späteren Zeitpunkt Nutzer in der EU in Threads begrüßen zu dürfen.
Meta vs. Brüssel
Hintergrund ist der europäische Digital Markets Act. Er verbietet unter anderem das unbegrenzte Zusammenführen von Nutzerdaten aus verschiedenen Diensten, doch genau das ist es, was Meta möchte. Diese Konvergenz der Nutzerdaten ist ein essenzieller Bestandteil des Geschäftsmodells von Meta. In der Folge bezeugen Europäer aktuell ein Kräftemessen zwischen Meta und der EU.
Am Ende dürfte Threads dennoch in Europa starten, nachdem auf die eine oder andere Weise ein Kompromiss bei Datenschutz und Datenverwertung gefunden wurde. – ein kluger Kopf definierte einmal einen Kompromiss als eine Vereinbarung, mit der keine Seite ganz zufrieden ist.
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