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Kein Netz: Bahnreisende wohl auch in Zukunft im Funkloch unterwegs

Deutsche Bahn ICE 4

Der Handyempfang in der Bahn ist zwar besser geworden, perfekt sieht allerdings anders aus. Seit Jahren schon schieben sich die Akteure regelmäßig die Schuld dafür zu, wieso es hier nur schleppend vorangeht. Daran ändert sich auch 2023 nichts: Zuletzt entließ die Politik die Mobilfunkprovider aus der Verantwortung.

Die deutschen Mobilfunkanbieter, Stand jetzt sind das die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica, sind gehalten und verpflichtet, alle deutschen Bundesautobahnen, die wichtigsten sonstigen Fernstraßen, sowie die wichtigsten Schienenwege und Wasserstraßen mit einer Mobilfunkanbindung zu versorgen, das schreibt unter anderem die letzte große Frequenzauktion von 2019 vor. Auf den ersten Blick sieht die Anforderungslage aus Kundensicht auch gut aus: 100 Mbit sollen die netze entlang der Schienen den Reisenden wenigstens bieten.

Das muss allerdings leider dennoch keineswegs heißen, dass der Bahnreisende auch guten Empfang hat oder gar streamen kann, wie die Antwort auf eine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion nun zeigt.

Das Bundesverkehrsministerium machte hierauf klar, dass die Provider lediglich verpflichtet seien, die Abdeckung entlang der Strecke zu gewährleisten. Nicht verantwortlich seien sie dagegen dafür, dass die Signale auch in den Zügen zu empfangen sind.

Hier aber entsteht das Problem: Die Züge müssen entsprechend ausgestattet sein, damit Smartphones sinnvoll genutzt werden können. Oft werden Mobilfunksignale an den Fenstern aufgehalten, die Bahn experimentiert hier zwar mit speziellen Scheiben, die durchlässig für die Signale sind, neue Züge werden bereits dergestalt bestellt, der rollende Bestand aber nur stockend nachgerüstet. Ähnlich sieht es mit Mobilfunk-Verstärkern aus, viele Züge besitzen sie, längst aber nicht alle.

Gezwungen ist laut Gesetz indes weder die Bahn, noch die Mobilfunkindustrie, eine brauchbare Praxis zu schaffen. Das Resultat dürfte auch in Zukunft eine langsame oder nicht nutzbare Internetverbindung auf vielen Fahrten sein.

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Roman van Genabith
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6 Kommentare zu dem Artikel "Kein Netz: Bahnreisende wohl auch in Zukunft im Funkloch unterwegs"

  1. Plosum 28. Dezember 2022 um 12:26 Uhr ·
    Selbst im Auto ist nicht immer guter Empfang. Ich habe die Lösung: fährt man mit der Kutsche, ist der Empfang unterwegs deutlich besser. Das Problem ist nur, dass mir dann oft gesagt wird: „was machen sie denn jetzt hier? Unser Termin war vor 3 Tagen…“ Technik made in Germany
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  2. iCH 28. Dezember 2022 um 13:15 Uhr ·
    Gott sei Dank wieder ein recyceltes Thema. Es wir Zeit, dass die Deutsche Bahn endlich diese nicht mehr zeitgemäßen ICE und Nahverkehrszüge verschrottet und Rollmaterial für digital Nomaden bestellt. Das kann doch nicht so schwer sein. Es kann doch nicht sein, dass der Chef seine Sekretärin nicht erreicht, um ihr mitzuteilen, dass er in 5 Minuten im Büro ist. Wir brauchen endlich rollende Telefonzellen, damit wir uns mit tollen Telefongesprächen anderer unterhalten können. Dann braucht es kein ICE Portal mehr. Was für ein Einsparpotential. An jedem Bahnhof ruft einer „Wir fahren in den Bahnhof von XXX ein, bin gleich da! Ein Servicegewinn…
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  3. neo70 28. Dezember 2022 um 15:05 Uhr ·
    Armes Deutschland :-(
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  4. Seeyousoon 28. Dezember 2022 um 17:23 Uhr ·
    Verstehe wer will, dass wir in Sachen Technik um Jahre hinterher hinken
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  5. Sweemar 28. Dezember 2022 um 18:40 Uhr ·
    Hightech Land Germany eben.
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  6. psyop 29. Dezember 2022 um 07:34 Uhr ·
    … ist in Österreich mit der ÖBB übrigens nicht viel anders: viele winterlich-weiße Flecken in der Versorgung …
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