Am ende hat es dann doch nicht so lange gedauert wie erwartet: Das iPhone X wurde über Jahre entwickelt, kam dann aber doch früher auf den Markt als Apple selbst es für möglich gehalten hatte, sagt Apples Dan Riccio, verantwortlich für die Hardwareentwicklung.
Das iPhone X kommt zu spät, wird nicht rechtzeitig fertig, Face ID war die Notlösung, als es mit Touch ID unter dem Display nicht hingehauen hat, die diversen Gerüchte um Apples diesjähriges Flaggschiff im Vorfeld von dessen Verkaufsstart waren Legion und auch wir haben fleißig mitgerührt im Gerüchtekochtopf, Tag für Tag und mit Freude im Herzen. Nun sagt Dan Riccio, bei Apple der für die Hardwareentwicklungen verantwortliche Manager, die Entwicklung des iPhone X ging sogar schneller als erwartet. Eigentlich, so führt er in einem Interview aus, habe man erst 2018 mit dessen Fertigstellung gerechnet. Vor allem gilt das für Face ID, auf das Apple sich schon von Anfang an als Authentifizierungsmethode am iPhone X festgelegt hatte.

„Das war eine Ganz oder gar nicht-Entscheidung, wir haben gar nicht erst angefangen über Sachen wie Touch ID auf der Rückseite oder irgendwie seitlich nachzudenken“, so der Manager.
Wir hatten es viel zu eilig, um etwas zu überstürzen
Immer wieder wurde berichtet, Face ID habe quasi in letzter Minute die einzige biometrische Anmeldung werden müssen und sei so schwierig umzusetzen, dass Apple noch bis zuletzt an den Details feilen musste. Software, Hardware, entwickeln bis fast zur Massenproduktion, das Gegenteil aber sei der Fall, so Riccio. „Für so etwas hatten wir überhaupt keine Zeit.“ Die Entwicklung von Face ID sei sehr straff organisiert gewesen und das finale Design von Apple schon im vergangenen November festgelegt worden. Damit alles glatt läuft, habe es demnach keinen Raum dafür gegeben kurzfristig noch Dinge zu ändern. Touch ID wurde ein großartiger Fingerabdruckleser aus dem Hause Apple, sekundiert Phil Schiller. „Den haben wir nicht ersetzt, weil er schon gut war, sondern weil wir etwas anderes machen wollten, das ein noch natürlicheres Anmeldeerlebnis bietet“, führt er aus. Die Anforderungen hierfür seien dementsprechend hoch. Glücklicherweise hatte Apple viel hierfür benötigtes Know-How bereits im Haus, hatte man doch 2013 den 3D-Imaging-spezialisten Primesense übernommen. Der hatte die Kerntechnologien im Xbox Cinect entwickelt, das von Microsoft unlängst erst abgekündigt wurde.
Auch das randlose Display war schon früh ein Traum bei Apple. „Das wollten wir haben, seit 2007 das erste iPhone rauskam“, so Phil Schiller. Nun, ein wenig träumen darf man noch immer. Völlig randlos ist das Display auch heute noch nicht.
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