7. Januar 2019

Roman van Genabith

iPhone ohne Notch möglich, aber noch nicht 2019

Künftig könnten iPhones ganz ohne Notch die Nutzer erfreuen. Die Zeit eines Smartphones mit einem einzigen Display als Front ist wohl nicht mehr allzu fern, allerdings wird es kaum schon 2019 so weit sein.

Neulich, es ist noch gar nicht so lange her, diskutierten wir in einem unserer Apfelplausch-Episoden die Zukunft der Notch und sprachen darüber, dass Smartphones einmal nur mehr handliche kleine Displays sein werden, ganz ohne Knöpfe oder sonstige physische Bedienelemente. – und auch ohne Notch. Diesem Moment, ob er nun erstrebenswert ist oder nicht, ist die Branche nun einen kleinen Schritt näher: Der australische Zulieferer AMS kündigte heute an, eine weiterentwickelte Art von Sensoren liefern zu können. Dieses neue Sensormodul namens TCS3701 kann auch hinter einem OLED-Display verbaut werden und trotzdem noch als Umgebungslicht- und Annäherungssensor fungieren. Möglich wird das laut Angaben von AMS durch eine deutlich gesteigerte Empfindlichkeit in Kombination mit fortschrittlichen Algorithmen, die für die Messungen herangezogen werden und die optischen Störungen, die durch das darüberliegende Display erzeugt werden, heraus rechnen.

iPhones zunächst mit kleinerer, später ganz ohne Notch

Allein einen Teil der Sensorik auf der Front hinter das Display verlagern zu können, würde die Notch bereits schrumpfen lassen. Ein solches iPhone könnte eventuell schon 2019 erscheinen, entsprechende Gerüchte hatte es bereits zuvor gegeben. Die für Face ID nötige Infrarottechnik ebenfalls verschwinden zu lassen, wird dagegen wohl noch etwas dauern, erscheint aber vor dem Hintergrund des nun erzielten Durchbruchs möglich.

Bilder des iPhone X - L. Gehrer / WakeUp Media
Bilder des iPhone X – L. Gehrer / WakeUp Media

AMS beliefert Apple aktuell mit optischen Sensoren, die in den Modellen iPhone X, iPhone XR und iPhone Xs / Max zum Einsatz kommen. Die Firma listet Apple zwar nicht als Kunden, laut Agenturberichten ist aber davon auszugehen, dass knapp die Hälfte des Umsatzes von AMS durch Aufträge von Apple generiert wird. Das Unternehmen wäre damit in einem ähnlichen Abhängigkeitsverhältnis zum iPhone-Konzern wie zuvor bereits der Grafikspezialist Imagination Technologies oder Dialog Semiconductor, das Powermanagement-Chips für das iPhone liefert. Während diese Beziehung diesen beiden Akteuren eher nicht gut getan hat oder zumindest ambivalent war, ist nicht anzunehmen, dass Apple so rasch eine eigene Fertigung für optische Präzisionskomponenten aufziehen und das Geschäftsmodell von AMS zersetzen wird.

17 Gedanken zu „iPhone ohne Notch möglich, aber noch nicht 2019“

  1. Ohne Notch UND ohne Homebutten weiß man doch gar nicht mehr wo oben ist beim iPhone wenn es nicht an ist. Die meisten Smartphones haben da oben eine ganze schwarze Leiste. Apple haben wenigstens links und rechts noch Bildschirm hin gepackt. Also ist der Notch im Grunde genommen doch ein Mehr, und nicht ein Weniger.
    • Das wäre noch einen Schritt weiter- ein iPhone bei dem es kein richtiges „Oben“ und „Unten“ mehr gibt
      • Deswegen steht auch die Kamera raus, vorausschauendes Design, damit man sofort merkt wo oben und unten ist, alternativ könnte man Siri fragen wo oben ist, noch besser, es gibt keine Unterschied mehr wo oben und unten ist, iOS sollte das von selbst merken, dazu müsste Apple einfach die Kamera irgendwo in die Mitte legen.
  2. Bei dem Notch stecken halt Lautsprecher und Front-Kamera. Ich weiß nicht, ob das besser aussieht, wenn dahinter Bildschirm ist und dann Schlitz und Loch schwarz mitten drinnen und so weiter. …

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