Apple hat ausführlich zur Akku-Problematik und der Drossel einiger iPhone-Funktionen Stellung genommen. So erklärt das Unternehmen nun noch einmal das im Detail, was aufmerksame Nutzer und Entwickler bereits in Ansätzen herausgefunden haben. Die Ausführungen erlauben es nun, die Funktionsweise der Drossel und deren praktische Auswirkungen um vieles besser zu verstehen.
Apples iPhone-Drossel wurde mit dem Ziel angelegt, iPhones im Schnitt länger laufen zu lassen und auch dann noch benutzbar zu erhalten, wenn die Akkus bereits deutliche Ausfallerscheinungen zeigen. Doch die Effekte, die erstmals in iOS 10.2.1 Einzug hielten und später weiter ausgebaut und differenzierter aktiv wurden, gehen noch um einiges über eine simple Tempobremse hinaus. Apple hat in seinem aktualisierten Supportdokument auch erklärt, wo überall Leistung herausgenommen wird.
Lautsprecher wird leiser, Display dunkler, Kamera ohne Blitz
Da wäre zunächst die Performance allgemein. Wie schon bekannt, versucht iOS die tückischen Lastspitzen herauszunehmen, also die Momente zu vermeiden, in denen schnell viel Energie von der Batterie bezogen werden muss, indem es die Dynamik der Hardware, also von CPU und GPU anpasst, im Benchmark sieht es dann so aus, dass das System schlicht langsamer arbeitet.
Apple formuliert es eher so, dass iOS die verfügbare Performance laufend variiert. Das sollte in der Regel vom Nutzer unbemerkt erfolgen, kann aber auch einige bemerkbare Auswirkungen haben. Im einzelnen sind dies laut Apple:
- Langsames Starten von Apps
- Niedrigere Bildrate beim Scrollen
- Dimmen der Hintergrundbeleuchtung (kann im Kontrollzentrum neu eingestellt werden)
- Niedrige Lautsprecherlautstärke bis zu -3dB
- Graduelle Reduzierung der Bildrate in einigen Apps
- In Extremfällen wird der Blitz der Kamera deaktiviert. Dies wird in der Kamera-Benutzeroberfläche angezeigt.
- Apps, die im Hintergrund aktualisiert werden, erfordern unter Umständen erneutes Laden nach dem Start.
Einige andere Funktionen werden von der Energieverwaltung allerdings auch nicht angerührt. Dazu gehören etwa die diversen Sensoren, die Geschwindigkeit des Mobilfunk-Modems, die Telefonie, die Qualität aufgenommener Fotos und Videos, die Funktion des GPS sowie Apple Pay.
Mit diesen Informationen im Hinterkopf fällt die Einordnung der iPhone-Drossel bereits bedeutend leichter.
20 Gedanken zu „iPhone-Drossel im Detail erklärt: An diesen Funktionen wird gespart, andere bleiben unberührt“
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