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iCloud-Schlüssel: In China gespeichert, aber trotzdem noch sicher?

Symbolbild China | MaoNo / Pixabay

Apple speichert auch die Schlüssel für die iCloud-Nutzerdaten chinesischer Nutzer in dem jüngst eröffneten chinesischen Rechenzentrum. Die Daten dürften damit für staatliche Stellen nicht schwer zugänglich sein. Eine Gegenmaßnahme stellt das Deaktivieren des iCloud-Backups dar.

Apple hat unlängst damit begonnen, die Nutzerdaten chinesischer Apple-Kunden in einem lokalen Rechenzentrum zu speichern. Dieses liegt nicht nur im Land, sondern wird auch noch von einem chinesischen Internetprovider im Besitz der Provinzregierung in Guizhou betrieben, wie wir zuvor berichteten.

Wie sehr hier in den Betrieb des Datenzentrums eingegriffen wird, ist nicht bekannt, dagegen dürfte sicher sein, dass der Datenbestand für staatlichen Zugriff leicht anfällig ist.

Zwar fordert Apple für einen solchen Zugriff stets richterliche Anordnungen, die sind aber in China zumeist problemlos zu bekommen.

Wie nun berichtet wird, hat Apple auch die Schlüssel für die iCloud-Daten im chinesischen Rechenzentrum gespeichert. Damit lassen sich die Daten aus den  iCloud-Backups entschlüsseln, die iOS in der Regel automatisch durchführt. Auch der Nachrichtenverlauf von iMessages und demnächst auch Messages in iCloud wird so zugänglich.

Apple hat sich zu dem Vorgang auch geäußert und betont, der iCloud-Schlüssel verlasse nicht die Kontrolle Apples. Der anschließende Hinweis, selbst falls der Schlüssel in fremde Hände fiele, wären damit ausschließlich Daten chinesischer Nutzer entschlüsselbar, könnte auch so interpretiert werden: „Gut, kann schon sein, dass man dort mit dem iCloud-Schlüssel nach belieben hantiert, aber den Rest der Welt muss das nicht kümmern.“

Backups deaktivieren

Diese doch recht bedenkliche Maßnahme soll aber ausschließlich chinesische Nutzer betreffen. Kürzlich war berichtet worden, auch ausländische Nutzer, die ihre Region auf China einstellen, wären von der Migration der Daten betroffen.

Chinesische Kunden können der iCloud zumindest einige Daten vorenthalten. Das Backup von iOS kann deaktiviert werden, ganz oder teilweise.

Zu diesem Mittel greifen auch vorsichtige Zeitgenossen, die der Cloud generell misstrauen.

Apple selbst betont regelmäßig, seine Werte nie zu verraten, sich aber an die lokalen Gesetze halten zu müssen.

Spätestens beim Beispiel China wird diese Argumentation aber schnell unglaubhaft: Zwar ist an der Idee, stets gesetzestreu zu handeln, grundsätzlich nichts verwerfliches, doch bleibt unübersehbar, wie wichtig der chinesische Markt für Apple ist.

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Roman van Genabith
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7 Kommentare zu dem Artikel "iCloud-Schlüssel: In China gespeichert, aber trotzdem noch sicher?"

  1. Wolfgang D. 26. Februar 2018 um 15:58 Uhr ·
    Apple ist bestimmt sauer, weil sie die Daten nicht mehr selber und alleine abgreifen und auswerten dürfen. Sieht man doch auch beim speziellen China-Android, das einzige was für diese Unternehmen zählt, ist der schnelle Gewinn. Die Leitsprüche sollen nur gut klingen, und wir wollen es glauben.
    iLike 1
    • gast22 26. Februar 2018 um 21:57 Uhr ·
      Dir ist schon klar, dass das Geschäftsmodell von Apple – im Gegensatz zu Google und Co – nicht Daten sind, durch die Gewinne generiert werden. Fazit: Mal wieder einer!
      iLike 4
      • Wolfgang D. 27. Februar 2018 um 20:02 Uhr ·
        Lüg dir ruhig selber in die Tasche, dann schläft es sich besser. Natürlich werden Daten erhoben und ausgewertet, und sicher nicht für unseren Gewinn. Gute Nacht, Schäfchen, zahl mal schön.
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  2. Tom 26. Februar 2018 um 22:26 Uhr ·
    Fakt ist doch dass Apple sich verkauft! Wie funktioniert den die Trennung der chin. Nutzer von dem Rest der Welt? Wenn Apple nicht schleunigst ausgereiftere Softwarequalität und besser ausgestattete Hardware bietet, werde ich zukünftig darauf verzichten.
    iLike 2
    • Molo 27. Februar 2018 um 12:32 Uhr ·
      Wenn du von Fakten redest, belege deine Aussagen doch bitte mit Argumenten anstatt sinnlose Behauptungen aufzustellen. Würde auch einigen anderen Kommentatoren gut tun.
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      • Wolfgang D. 27. Februar 2018 um 20:23 Uhr ·
        Die Fakten stehen doch oben im Artikel. Und logisch halten Google und Apple jedem den Hintern hin, der genug bezahlt. Ihr Fangirls lenkt immer nur ab.
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  3. Peter 27. Februar 2018 um 12:36 Uhr ·
    Tja, die chinesische Regierung hat das Volk in Würgegriff, das ist nichts Neues. Und bei so vielen Menschen muss man sich auch fragen, wie viel Freiheit die Masse verträgt?
    iLike 0

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