iOS 18 Siri Thumb

11. Juni 2025

Roman van Genabith

Federighi im Interview: Haben bei Siri auf WWDC 2024 nicht geschummelt

Apple hat nicht nur in Sachen KI den Zug verpasst, auch der bereits vor einem Jahr angekündigte Neustart für Siri kam nicht. Die diesjährige WWDC brachte dann außer einer Designauffrischung kaum grundlegende Neuheiten. In dieser Situation wollen Apples Manager dem Eindruck, alle Zeichen der Zeit übersehen und dann mit vorgetäuschten Features die Öffentlichkeit in die Irre geführt zu haben, nicht so stehen lassen – zumal an dieser Frage auch noch eine Klage hängt. 

Nach dem Auftakt zur WWDC 2025 gehen Apples Softwarechef Craig Federighi und Marketingchef Greg Joswiak derzeit auf Medientour. In einem aktuellen Interview mit der Wall Street Journal-Reporterin Joanna Stern äußerten sich die beiden Topmanager unter anderem zur Verzögerung der personalisierten Siri-Funktionen, die Apple ursprünglich auf der WWDC 2024 vorgestellt hatte.

Stern konfrontierte die Manager mit dem Vorwurf, Apple habe bei der Präsentation im Vorjahr nur „Demoware“ gezeigt – also eine nicht funktionierende Demo. Federighi wies das entschieden zurück: „Wir haben echte, funktionierende Software im Einsatz gefilmt – mit einem echten Large Language Model, mit echter semantischer Suche. Genau das haben Sie gesehen.“

Auch Joswiak bekräftigte: „Es gibt diese Erzählung da draußen, dass es nur Demoware gewesen sei – das stimmt nicht.“

Neue Siri kommt, aber später

Die neuen Siri-Funktionen sollen deutlich personalisierter agieren, etwa durch ein besseres Verständnis des persönlichen Kontexts, Onscreen-Erkennung und tiefere App-Integration. So zeigte Apple etwa, wie Siri auf eine Anfrage zur Flugankunft der Mutter oder zu einer Essensverabredung aus E-Mails und Nachrichten reagieren kann.

Warum die Funktionen trotzdem erst 2026 verfügbar sein sollen? Laut Federighi liegt es an Qualitätsfragen – und an einem umfassenden Umbau im Hintergrund. Apple wechsle derzeit auf eine neue Architektur für Siri, um langfristig zuverlässigere und leistungsfähigere Funktionen zu ermöglichen. Wieso Apple bei diesem Projekt so dermaßen in Verzug geraten ist, dass alle Zeitpläne zur Veröffentlichung zusammengebrochen sind, dazu äußerten sich die Manager nicht. Inzwischen ist auch eine Klage hierzu anhängig, die Apple eine bewusste Täuschung der Öffentlichkeit vorhält.

Die personalisierte Siri gehört zu den zentralen Neuerungen im Bereich KI, mit denen Apple in den kommenden Jahren zu Wettbewerbern wie Google und OpenAI aufschließen will.

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