Die Verschlüsselung des iPhones ist dem FBI schon lange ein Dorn im Auge. Angesichts sich auftürmender beschlagnahmter Smartphones, weist die Polizeibehörde erneut darauf hin, wie sehr ihr eine wirksame Verschlüsselung missfällt.
Sicherheit der persönlichen Daten bitte, aber gleichzeitig muss es doch einen Weg geben, notfalls heranzukommen, das ist die Denkweise, in der zahlreiche Politiker und Sicherheitsbehörden gefangen sind. Die Erkenntnis, dass eine sichere Verschlüsselung sich gerade dadurch auszeichnet, dass sie gegen alles und jeden sicher ist, hat für Ermittler etwas beunruhigendes. FBI-Direktor Christopher Wray greift dieses Konfliktthema nun erneut auf. Im Rahmen eines Auftritts auf einer Sicherheitskonferenz in Philadelphia erklärte er, das FBI habe in diesem Jahr knapp 7.000 iPhones beschlagnahmt, die es nicht durchsuchen könne. Das sei natürlich ein wirklich großes Problem, so der Behördenchef, der dann umgehend die schweren Straftagen ins Feld führte, die in diesem Zusammenhang gern genannt werden, um Angst und Schrecken zu verbreiten: Terrorismus, Kindesmissbrauch oder Menschenhandel. Aber auch weniger ausgefallene Verbrechen wie Drogenschmuggel oder Bandenkriminalität werden inzwischen ganz unverfroren als Anlass genannt, die Verschlüsselung von Smartphones zu brechen. Das Justizministerium unter Donald Trump habe hier energische Schritte angekündigt, doch bislang passiere nichts, klagt der FBI-Direktor. Seine Behörde hatte sich im letzten Jahr über Monate einen spektakulären Schlagabtausch mit Apple geliefert und eine Weile die Gerichte mit der Frage beschäftigt, ob Cupertino gezwungen werden könne seine iPhones zu entschlüsseln oder eine Hintertür für iOS zu liefern. Schließlich entschloss sich die Ermittlungsbehörde für teure Steuermillionen einen Angriff aus vermutlich israelischen Kreisen zu kaufen, um das iPhone 5c des sogenannten San Bernardino-Schützen zu öffnen. Resultat: Nahezu null. Es war sein Diensthandy.
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