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Ex-Angestellte: Apple geht nur zögerlich gegen Kinderarbeit vor

Apple geht offenbar nur widerwillig gegen Kinderarbeit in der Lieferkette vor: In einem Fall dauerte es drei Jahre, bis Apple die Geschäftsbeziehungen zu einem Zulieferer gekappt hat, der wiederholt illegal Jugendliche in seinen Fabriken beschäftigte. Hauptgrund für dieses inkonsequente Vorgehen sind vermutlich fehlende Alternativen im Produktionsprozess.

Erneut werfen Aussagen ehemaliger Mitarbeiter von Apple kein gutes Licht auf die Praxis, die Apple in Bezug auf seine Zulieferer pflegt. Apple erklärte in öffentlichen Aussagen mehrfach, die höchsten Ansprüche an seine Zulieferer in Bezug auf Arbeitsschutz und Wahrung der Menschenrechte zu stellen, die Realität sieht offenbar anders aus: Apple sei wenig engagiert, wenn es darum geht, etwa Unternehmen los zu werden, die Kinder und Jugendliche in ihrenFabriken beschäftigen, behaupten nun ehemalige Angestellte. Vor sieben Jahren etwa haben Apples Inspektionsteams zwei 15 Jahre alte Beschäftigte in den Fabriken des Zulieferers Suyin Electronics entdeckt, zitiert The Information Aussagen ehemaliger Beschäftigter.

Produktion - Symbolbild

Produktion – Symbolbild

Apple teilte Suyin Electronics daraufhin mit, keine neuen Aufträge mehr zu vergeben, bis die Problematik abgestellt sei, aber drei Monate später ergab eine weitere Überprüfung Apples, das wiederum drei Minderjährige für Suyin Electronics arbeiteten, darunter ein 14-jähriger Arbeiter.

Apple geht nur zögerlich gegen Arbeitsschutzverletzungen vor

Suyin Electronics lieferte zu dem Zeitpunkt die meisten Komponenten für Anschlüsse in Apples MacBooks. Apple vergab zwar keine neuen Aufträge mehr an das Unternehmen, doch dauerte es geschlagene drei Jahre, bis die Geschäftsbeziehungen endgültig endeten. In dieser Zeit lieferte Suyin Electronics weiterhin USB- und HDMI-Ports für ältere MacBooks und zwar im Rahmen älterer Verträge.

Apple zeige allgemein wenig Engagement bei der Beendigung der Geschäftsbeziehungen mit Zulieferern, die Minderjährige beschäftigen oder anderweitig den Arbeitsschutz verletzen, so der Bericht. Hauptgrund dafür sei ein Mangel an alternativen Zulieferern in der Lieferkette. Oft genug stünden zu wenige Unternehmen bereit, die in kurzer Zeit Apples enorm hohe Ansprüche erfüllen können, dies könne Jahre an Verzögerungen mit sich bringen. Im Fall von Suyin Electronics hätte ein sofortiger Wechsel des Zulieferers die Kosten signifikant getrieben.

Häufig habe Apple weiter mit Zulieferern gearbeitet, die erwiesenermaßen Vorgaben des Umwelt- und Arbeitsschutzes nicht eingehalten haben. Dies ist bereits der zweite Bericht in kurzer Zeit, der die Zustände in Apples Lieferkette kritisch beleuchtet. In einer weiteren Meldung haben wir über andere denkwürdige Vorgänge in der iPhone-Produktion berichtet.

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Roman van Genabith
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5 Kommentare zu dem Artikel "Ex-Angestellte: Apple geht nur zögerlich gegen Kinderarbeit vor"

  1. Maurice 31. Dezember 2020 um 21:03 Uhr ·
    Bei „Ex“-Angestellter weiß man eigentlich immer schon woran man ist. Wurde vermutlich entlassen und tritt fleißig nach 🤣🤣🤣
    iLike 1
    • Chef vom Dienst 31. Dezember 2020 um 23:40 Uhr ·
      Immerhin können sie dann als Ex-Angestellte die Wahrheit sage. Unter Vertrag und abhängig ist das schwer.
      iLike 8
    •  iCat 2. Januar 2021 um 16:38 Uhr ·
      Und du glaubst  alles wa?
      iLike 0
  2. Riva 1. Januar 2021 um 18:09 Uhr ·
    Warum nicht Vertragsstrafen (evtl. zu Gunsten benachteiligter Kinder) bei Nichteinhaltung vereinbarter Regeln? Nur finanziell bekommt man in der Wirtschaft was geändert.
    iLike 5
  3. ole 2. Januar 2021 um 21:30 Uhr ·
    Maurice du Apple Fan Opfer. Was spielt das für eine Rolle, ob sich ein Ex Angestellter zu diesen Geschehnissen äußert. Ist ja wohl klar, dass er es nicht zu seiner Beschäftigungszeit macht, ohne seinen Job aufs Spiel zu setzen. Solche Vorkommnisse machen Apple wahnsinnig unsympathisch, aber Profit steht eben vor allem anderen. Ist halt auch nur ein Heuchlerverein.
    iLike 2

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