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Erfolglosigkeit ist günstig: Wieso Apple TV+ Mitarbeiter schlecht bezahlen darf

Apple TV+ ist bis heute kein Scheinwerfer am Streaminghimmel, doch dieser ausbleibende Erfolg schadet nicht nur Apple. Auch die Beschäftigten, die die Originals möglich machen, leiden mittelbar unter dem mangelnden Anklang, den Apples Produktionen beim Publikum finden, werfen amerikanische Gewerkschaften dem Unternehmen vor. Apple TV+ ist seit Ende 2019 am Markt und sucht nach Zuschauern.

Apple TV+ ist für die Mitarbeiter in der Produktion der Serien und Filme kein attraktiver Arbeitgeber: Der Streamingdienst nutzt eine Vertragslücke im amerikanischen Tarifrecht, um die Mitarbeiter, die etwa Bühnenaufbauten für die eigenen Produktionen erstellen, schlechter als der Branchenschnitt zu bezahlen. Apple TV+ nutzt dabei die anhaltende Schwäche von Apple TV+ auf dem Streamingmarkt, erklärte die Gewerkschaft International Alliance of Theatrical Stage Employees. Sie vertritt nach eigenen Angaben rund 150.000 Beschäftigte in der Kreativbranche.

Dieses Verhalten Apples ist wohl rechtens, wenn auch unnett: Denn laut amerikanischem Tarifrecht dürfen Streamingdienste mit geringerem Erfolg auch schlechtere Löhne zahlen, da sie auf eine größere wirtschaftliche Flexibilität angewiesen sind, für den Fall, dass ihre Produktionen floppen. Was grundsätzlich eine sinnvolle Sache im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit auch kleinerer Anbieter ist, verkommt im Fall von Apple wohl offenkundig zur Perversion, zumal diese Regelung explizit auch dann gilt, wenn außergewöhnlich aufwendige Produktionen gedreht werden.

Apple TV+ hat weniger als 20 Millionen Zuschauer

Diese Regelung gilt, sofern ein Streamingdienst weniger als 20 Millionen zahlende Abonnenten innerhalb der Vereinigten Staaten hat, da dürfte Apple nicht einmal sonderlich große Anstrengungen unternehmen müssen, diese Zahl klein zu rechnen.

Die Gewerkschaft möchte laut amerikanischer Medienberichte attraktivere Tarife mit dem Arbeitgeberverband Alliance of Motion Picture and Television Producers aushandeln, dem auch Apple angehört. Zur Begründung verweist sie darauf, dass Streamingdienste aufgrund ihrer heutigen Rolle in der Medienlandschaft mit klassischeren Medien wie TV und Film gleichzusetzen sind.

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Roman van Genabith
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2 Kommentare zu dem Artikel "Erfolglosigkeit ist günstig: Wieso Apple TV+ Mitarbeiter schlecht bezahlen darf"

  1. Gerhard 28. September 2021 um 16:03 Uhr ·
    Da kommt mir die Galle hoch. Warum ist Apple ins Filmgeschäft eingestiegen? Dieser Streaming Schrott nimmt überhand. Nur eine weitere Verdienstquelle für überbezahlte Superstars. Diese Morning Show z.B. habe ich nach 6 Folgen abgeschaltet. Nur dummes Geschnatter. Wer braucht denn so was? Ich werde doch überdenken, ob ich so was weiter finanzieren will. Da wird Netflix und Amazon (die sowieso) genau so ihre Angestellten abzocken. Wie hat Peter Lustig immer gesagt: „Und jetzt? Richtig. Abschalten!“
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  2. Apfelbaum 3. Oktober 2021 um 19:28 Uhr ·
    Ja AppleTV+ ist kein Abräumer. Viele der Produktionen sind jedoch anspruchsvoll und etwas anders als Amazon, Netflix und Disney. Das macht AppleTV+ möglicherweise zu einem Nischenprodukt, aber genau diese Nische war noch frei. Ich sehe gerade Foundation und finde die Serie richtig gut. Wenn man sich drauf einlässt hat AppleTV viele Schätze zu bieten. Das ist sicher nichts für jeden, aber für die anderen gibt es ja Netflix und Co. Ein weiteres Netflix braucht keiner. Apple macht es anders – mir gefällt es.
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