Vor wenigen Wochen sorgte Apple in Fachkreisen und bei Datenschützern für Begeisterung, als man die Einführung einer umfassenden Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ankündigte. Einige Einschränkungen hat diese Neuerung dann aber doch: Die Verschlüsselung wird zwar auf die Inhalte angewendet, auf viele Metadaten aber nicht.
Apples neue Ende-zu-Ende-Verschlüsselung löste zunächst begeisterte Zustimmung in der Fachöffentlichkeit aus. Eine solche fehlte bislang in der iCloud, was eine permanente Schwachstelle im Datenschutzversprechen Apples war. Nun werden auf Wunsch bald alle Inhalte wie Nachrichten-Backups, Fotos oder Lesezeichen in der iCloud Ende-zu-Ende-verschlüsselt, Apfelpage.de berichtete.
Eine wichtige Einschränkung gibt es aber, wie aus Apples Dokumentation des neuen Features hervorgeht. Die Verschlüsselung umfasst nicht viele Metadaten der Nutzer.
Diese Infos bleiben für Apple prinzipiell zugänglich
Dazu zählen etwa Geräteinfos der Nutzer, die Seriennummer, Namen, Modell oder Farbe, doch noch deutlich mehr wird nur transportverschlüsselt, kann also bei Bedarf von Apple wieder entschlüsselt werden.
So sind etwa Foto-Details wie Erstellungsdatum, Bearbeitungszeiten, Aufrufzeiten oder der Favoiriten-Status für Apple grundsätzlich verfügbar, bei Notizen ist es das Erstellungsdatum.
Bei iMessage-Backups sind die Informationen über angehängte Reaktionen, eine aktiver oder inaktive Synchronisierung sowie das Datum von Bearbeitungen nur transportverschlüsselt.
Auch werden Prüfsummen von Dateien sowie Dateinamen nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt, was besonders unangenehm sein kann. Apple spricht zur Begründung nur von einer angestrebten Optimierung der Speichernutzung. Allerdings ist nicht klar, wieso hierfür so viele Datentypen von der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ausgenommen sind, zumal die ausgenommenen Metadaten zu den Datentypen gehören, die Strafverfolgungsbehörden gerne nutzen, um Rückschlüsse auf das Verhalten und die Bewegungen von Gerätenutzern zu ziehen.
4 Gedanken zu „Die neue iCloud-Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verschlüsselt doch nicht alles“
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