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Demokratieproteste in Thailand: Apple warnt vor Pegasus-Infektion

Sicherheit - Symbolbild

Apple hat offenbar eine Reihe politischer Aktivisten in Thailand vor Spionage mit der mächtigen Pegasus-Spyware gewarnt. Die Aktivisten gehören zur prodemokratischen Allianz, die sich oppositionell zur de facto militärischen Führung des Landes formiert haben. Apple warnte in der Vergangenheit schon häufiger Personen, die mutmaßlich von Pegasus-Spionage betroffen waren.

Apple hat offenbar erneut Personen vor dem Befall mit Pegasus gewarnt. Dabei handelt es sich um eine mächtige Spionage-Software der umstrittenen israelischen Sicherheitsfirma NSO Group. Sie ist in der Lage, diverse Schwachstellen mobiler Betriebssysteme zu nutzen und kann nach einer gelungenen Infektion persönliche Daten wie Nachrichten, Kontakte, Kalendereinträge oder E-Mails absaugen. Sie wird allerdings nur an staatliche Akteure verkauft, ihr Einsatz gestaltet sich recht aufwendig und die Ziele sind zumeist politische Aktivisten, Journalisten, Anwälte oder andere Berufsgeheimnisträger.

Prodemokratische Studenten in Thailand im Visier

Auch die thailändische Führung setzte offenbar auf Pegasus, wie die Washington Post berichtet. Mindestens 30 Mitglieder der prodemokratischen Protestbewegung wurden von Apple darüber informiert, dass sie womöglich mit der Pegasus-Spyware ausgespäht wurden.

In Thailand, das verfassungsmäßig eine Monarchie ist, herrscht traditionell ein unruhiges politisches Klima. Das Land erlebte in den vergangenen Jahrzehnten reihenweise mehr oder weniger friedliche Machtwechsel. Seit 2014 regiert eine Militärführung das Land, die sich 2019 einen Anschein demokratischer Legitimität zu verschaffen versuchte, doch die abgehaltenen Wahlen wurden von in- und ausländischen Beobachtern nicht als frei und fair beschrieben.

Nachdem Apple erstmals im November Warnungen an mögliche Pegasus-Opfer verschickte, wandten diese sich an die lokale Bürgerrechtsorganisation iLaw, die dann wiederum auf die Suche nach weiteren möglichen Pegasus-Opfern ging. Auch die IT-Bürgerrechtler im kanadischen Citizen Lab bestätigten eine Infektion mit Pegasus in mehreren Fällen in den Jahren 2020 und 2021. Unter den Opfern ist unter anderem der auf Menschenrechtsfragen spezialisierte Anwalt Anon Nampa. Politische Aktivisten werden in Thailand oft mit dem in Thailand beliebten Vorwurf der Beleidigung des Königs konfrontiert, auch Touristen können leicht in diese Falle gehen. Dieser Straftatbestand reicht sofort für eine Inhaftierung und folgende Haftstrafe und wird konsequent verfolgt.

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Roman van Genabith
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3 Kommentare zu dem Artikel "Demokratieproteste in Thailand: Apple warnt vor Pegasus-Infektion"

  1. Huu 18. Juli 2022 um 18:38 Uhr ·
    Gibt  auch eine Anleitung, wie man sich schützen kann oder was zu tun ist bei „Befall“?
    iLike 1
    • Stanger 19. Juli 2022 um 14:07 Uhr ·
      Du bist Android Nutzer da gibts sowas nicht Kauf dir ein iPhone mit Betriebssystem iOS 16
      iLike 1
    • Stanger 19. Juli 2022 um 14:08 Uhr ·
      https://www.maclife.de/node/121039/
      iLike 1

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