John Giannandrea wird sich aus dem operativen Geschäft bei Apple zurückziehen. Amar Subramanya übernimmt die Position des Vice President of AI und berichtet künftig direkt an Craig Federighi. Dies kündigte Apple heute überraschend in einer Pressemitteilung an. Die Aktie reagierte nachbörslich kaum. Apple hatte heute ein Allzeithoch erreicht.
Apple ordnet seinen KI-Bereich neu: John Giannandrea, seit 2018 verantwortlich für die künstliche Intelligenz des Konzerns, tritt von seiner Rolle zurück. Das teilte Apple am Montag mit.
Der Schritt markiert die bislang deutlichste personelle Veränderung im Zuge von Apple Intelligence – jener KI-Offensive, mit der Apple 2024 zu Anbietern wie OpenAI und Google aufschließen wollte. Der Start verlief jedoch holprig: Die Funktionen wurden von vielen Nutzern und Fachleuten kritisch bewertet, und die als zentral geltende Weiterentwicklung von Siri wurde auf 2026 verschoben.
Die Nachfolge übernimmt Amar Subramanya, ein ausgewiesener KI-Experte, der zuletzt bei Microsoft tätig war. Er wird als Vice President of AI künftig an Softwarechef Craig Federighi berichten. Giannandrea selbst war als Senior Vice President höher eingestuft und meldete direkt an CEO Tim Cook. Er soll Apple noch bis zum Frühjahr kommenden Jahres beratend begleiten.
Cook betonte in einer Stellungnahme, Federighi habe bereits bisher eine zentrale Rolle in der Ausrichtung der Apple-KI gespielt. Mit der Neubesetzung rückt die Verantwortung für das Thema nun noch stärker in seine Zuständigkeit.
Giannandrea wackelte bereits
Giannandrea galt zunehmend als umstritten, weil unter seiner Führung wesentliche KI-Projekte ins Stocken gerieten — insbesondere die angekündigte, deutlich intelligentere Version von Siri und der Überbegriff Apple Intelligence. Die Verbesserungen wurden mehrfach verschoben, was intern für Unmut sorgte und extern als „Debakel“ kritisiert wurde.
Hinzu kam, dass Giannandrea laut Berichten zu stark forschungsorientiert und zu zurückhaltend im Hinblick auf strikt termingebundene Produktlieferungen gewesen sei — manche ehemalige Mitarbeiter warfen ihm zu viel Geduld und zu wenig Durchsetzungsvermögen vor, wenn es um marktreife KI-Produkte ging.
Schließlich entzog Apple ihm bereits zuvor schrittweise Verantwortung: Zuerst verlor er die Leitung über Siri, dann auch die Kontrolle über die Robotik- und Hardware-Projekte — ein klarer Hinweis darauf, dass Vertrauen in seine Führungsstärke und Vision schwand.


