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Apple vs. FBI: Behörde könnte sich absichtlich inkompetent dargestellt haben, um iPhone-Entschlüsselung zu erzwingen

Nationale Sicherheit - Symbolbild

Einige Stellen im FBI haben sich beim Entschlüsseln von iPhones anscheinend nicht besonders viel Mühe gegeben, man wollte eine entschlüsselungsfreundliche Rechtslage schaffen, darauf deuten Hinweise aus der Behörde hin. Der Kryptokrieg zwischen Apple und FBI liegt lediglich auf Eis.

Seit Jahren schon drängen die Sicherheitsbehörden vieler Länder darauf, dass Unternehmen wie Apple mehr oder weniger leicht zugängliche Hintertüren in ihre Softwarelösungen einbaut, die von staatlichen Stellen genutzt werden können.

Nicht nur in den USA, sondern auch in Europa und hier vor allem von England und Frankreich werden solche Hintertüren teils vehement gefordert, aber auch in Deutschland gibt es Stimmen, die sich für Backdoors einsetzen. In den USA ist es vor allem das FBI, das das Banner der staatlichen Entschlüsselung trägt.

Apple war hier ein prominenter Gegner, es hatte sich stets geweigert, aktiv bei der Schwächung der Verschlüsselung von iOS zu helfen.

FBI könnte auf Entschlüsselungsurteil spekuliert haben

Eine interne Untersuchung der Vorgänge innerhalb der Behörde zu Beginn des Kryptokriegs weist nun auf eine bemerkenswerte Tatsache hin. Anscheinend wollten Teile des Sicherheitsapparates eine neue Rechtslage herbeiführen, in der Apple gerichtlich gezwungen sein würde, iPhones zu entschlüsseln. Daher habe man gar nicht alle eigenen Optionen ausgeschöpft, iPhones von Verdächtigen oder Straftätern zu entsperren.

Die Verantwortlichen der Behörde hatten wiederholt geklagt, Apples Verschlüsselung sei zu sicher, man sitze auf einem Berg an iPhones voller Beweise, an die man aber nicht heran könne, weil sie nicht zu entschlüsseln seien. Doch womöglich hatte man es gar nicht mit allen Mitteln versucht.

Zudem wurden Hacks von Dritt-Firmen eingekauft, noch  während die eigenen Bemühungen zum Finden eines Zugangs in vollem Gange waren, ohne dass dies mit allen an den Verfahren Beteiligten abgestimmt worden oder die Vorgehensweise generell evaluiert worden war.

Ganz eindeutig ist der Untersuchungsbericht nicht, doch allein die Möglichkeit, das FBI könnte seine eigenen Fähigkeiten kleingeredet oder anderweitig falsch dargestellt haben, um eine bestimmte Rechtsauffassung der Gerichte herbeizuführen, ist eine schwere Hypothek für die Glaubwürdigkeit der Behörde.

Dies ist vor dem Hintergrund anhaltender Bemühungen verschiedener politischer Lager nach einer staatlich verordneten Schwächung von Verschlüsselung zumindest ein Umstand, den es zu beobachten gilt.

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Roman van Genabith
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1 Kommentar zu dem Artikel "Apple vs. FBI: Behörde könnte sich absichtlich inkompetent dargestellt haben, um iPhone-Entschlüsselung zu erzwingen"

  1. Tom 28. März 2018 um 18:37 Uhr ·
    Backdoors wären doch eh nur für den Pöbel! Die die inkognito bleiben wollen, werden es auch zukünftig tun.
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