Sicherheit - Symbolbild

5. April 2019

Roman van Genabith

Apple-Mitarbeiter sollte iPhone und Computer für Grenzbeamte öffnen: Kritik an Trump könnte der Grund sein

Apples Manager Andreas Gal wurde bei der Einreise in die USA einer etwas intensiveren Sicherheitsbefragung unterzogen. Auch die Zugangsdaten zu seinem MacBook und iPhone sollte er herausrücken. Gal führt diese Behandlung auf seine politischen Überzeugungen zurück.

Das gefiel ihm gar nicht: Andreas Gal arbeitete früher für den Firefox-Entwickler Mozilla und ist nun für Apple im mittleren Management tätig. Als er Ende vergangenen Jahres aus Schweden in die USA zurückreiste, wurde er am Flughafen von San Francisco angehalten und recht ruppig befragt, wie er hier schildert. Beamte der Grenzschutzbehörde hätten von ihm eingehende Erklärungen zu seiner Tätigkeit für Mozilla und Apple gefordert, so der Apple-Angestellte. In seiner Schilderung klagt er über ein rüdes und aggressives Auftreten der Grenzbeamten, doch das war nicht das größte Problem.

Mitarbeiter sollte dienstliche Geräte entsperren

Wie es durchaus nicht unüblich ist, wurde auch Andreas Gal aufgefordert, sein iPhone und auch seinen Computer zu entsperren. Gal lehnte dies unter Hinweis auf vertrauliche Daten seines Arbeitgebers, die sich auf den Geräten befinden, wiederholt ab. Ein Gespräch mit einem Anwalt wurde ihm nicht zugestanden, stattdessen durfte er nach einer Weile seiner Wege ziehen, verlor aber seinen Status für eine unbeschränkte Einreise in die USA.

Nun möchte er mit einer Beschwerde gegen die mächtige Grenzschutzbehörde US Customs and Border Protection prüfen lassen, ob seine Grundrechte als US-Staatsbürger verletzt wurden. Gal ist gebürtiger Ungar, hat aber den US-Pass. Was aber womöglich entscheidend war, ist seine politische Einstellung: Gal hat sich schon häufig als Kritiker der Trump-Administration und Streiter für Privatsphäre und Verschlüsselung zu erkennen gegeben.

Dies ist nicht der erste Vorfall, bei dem dem US-Grenzschutz übergriffiges Verhalten vorgeworfen wird. Die Klärung, was die Beamten tun dürfen und was nicht, ist noch immer im Gange.

12 Gedanken zu „Apple-Mitarbeiter sollte iPhone und Computer für Grenzbeamte öffnen: Kritik an Trump könnte der Grund sein“

  1. Liebes Apfelpage-Team: Beschäftigt euch mit Apple im technischen Sinne und lässt politisches lieber draußen. Hier die intensive Einreisekontrolle mit einer anlehnenden Haltung gegenüber Trump zu begründen, scheint mir etwas zusammenhangslos dahingestellt.
    • Diese Schlussfolgerung habe ich nicht aus dem hohlen Bauch heraus gezogen. ;) Der Bericht gibt lediglich die Meinung des Betroffenen und seiner Unterstützer in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung wieder. Und auch wenn politische und gesellschaftliche Themen naturgemäß nicht unser Fokus sein können, werden diese doch immer wieder am Rande für unsere Berichterstattung relevant, die Welt – auch unsere Welt – ist schließlich mehr als ein Apfel.
  2. Liebes Apfelpage-Team: Ich bin anderer Meinung, als Fabi, mit einer Ausnahme: Lasst Politisches lieber draußen! Sonst entbrennt hier eine Politikdiskussion…
    • Du bist anderer Meinung als ich, stimmst aber dem einzig inhaltlichen Punkt meines Kommentars zu? Kennen wir uns? ;)
  3. Typisch Amis! Und das ist kein Einzelfall!! Ich wäre gern noch einmal in das Land gefahren! Aber so kriegen mich da keine 10 Pferde hin!
  4. Finde das Bild gut gewählt, genau so stellt man sich die US-Einreisekontrolle vor. Mit vorgehaltener Waffe wird man in einer dunklen Ecke dazu gezwungen, seine Daten preis zu geben 😎🤣
  5. Warum nicht einfach ein iCloud Backup machen. Vor dem Zoll iPhone platt machen und danach wieder drauf spielen. Wo ist das Problem? Gibt doch überall eine Steckdose und kostenloses wlan
  6. Im gesamten Web sollte man mit Äußerungen sehr vorsichtig sein! Tochter vom Bekannten hatte Mailkontakt mit amerikanischer Familie und sich darin nach Au-pair Möglichkeiten erkundigt. Später als sie die Familie mit Tourivisum besuchen wollte keine Einreise und mußte direkt zurückfliegen. Begründung: sie suche Arbeit und hat kein Arbeitsvisum!

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