Apple behält ganz genau im Auge, wie sich Nutzer im App Store bewegen. Jeder Klick wird aufgezeichnet und an Apple gesendet, wie Forscher in einem Video zeigen. Im Anschluss stehen diese Daten teilweise wohl den neuen Werbekunden zur Verfügung – man kennt dieses Vorgehen von Amazon.
Apple trommelt zwar wie kein Unternehmen für Datenschutz und Privatsphäre, bei den eigenen Methoden unterscheidet man sich aber wohl gar nicht so sehr von ausgemachten Datensammlern. So wird offenbar jede Aktion des Nutzers im App Store überwacht und aufgezeichnet, haben zwei Sicherheitsforscher entdeckt, die sich Mysk nennen und das Verhalten in einem Video zeigen.
Erfasst wird, wann Nutzer auf welchen Bereich des Bildschirms tippen und hernach vermittels einer JSON-Datei in Echtzeit an Apple übermittelt und zwar auch, wenn personalisierte Anzeigen ausgeschaltet sind. Diese Praxis kennt man etwa von Amazon, der Onlineriese dokumentiert auch präzise, wo Nutzer in der App hin klicken und zieht daraus seine Schlüsse.
Wasser predigen, Wein trinken
Interessanterweise wurde diese Eigenschaft des App Stores mit iOS 14.6 eingeführt, kurz zuvor hatte iOS 14.5 die App-Tracking-Transparenz gebracht.
Der Konflikt ist augenfällig: Während Apple es Wettbewerbern versagen möchte, das Nutzerverhalten zu tracken, tut man selbst dies systematisch und zielgerichtet. Die gesammelten Daten stehen offenbar Werbekunden zur Verfügung, die zuletzt mehr Anzeigefläche im App Store erhalten haben. Sie können seit kurzem auf zusätzliche statistische Daten zur Performance ihrer Anzeigen zugreifen. Apple hat hierfür schon drastische Kritik bezogen, wie wir in einer früheren Meldung berichtet haben. Dennoch möchte Apple mit Werbung mittelfristig rund zehn Milliarden Dollar im Jahr mit Werbung verdienen und den Kunden zu diesem Zweck noch mehr Anzeigen zeigen.
5 Gedanken zu „Apple ist wie Amazon: Jede Bewegung im App Store wird überwacht“
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