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Apple ist inkonsequent: Ex-Facebook-Sicherheitschef kritisiert Tim Cook nach Auftritt auf Datenschutzkonferenz

Symbolbild China | MaoNo / Pixabay

Der ehemalige Sicherheitchef von Facebook kritisierte Applechef Tim Cook für seine Aussagen auf der Datenschutzkonferenz in Brüssel. Die Handlungen Apples stünden nicht im Einklang mit Cooks ambitionierten Worten, so der Experte.

Es ist eine interessante Konstellation, aus der dieser Bericht entsteht. Protagonist ist der Tech-Stratege Alex Stamos. Sein früherer Arbeitgeber war Facebook, wo er für die Sicherheit verantwortlich war. Facebook ist selbst nicht unbedingt als Streiter für Datenschutz und Privatsphäre bekannt.

Dennoch kritisierte nun Stamos Apple, genauer gesagt dessen CEO. Kern der Kritik sind die Aussagen, die Cook gestern auf einer europäischen Datenschutzkonferenz in Brüssel traf, respektive der Umstand, dass diese nicht mit Apples Unternehmenspolitik in Einklang zu bringen seien.

Apple ist nicht konsequent

Einerseits mache sich Cook für einen unbedingten, jederzeit zu gewährleistenden Datenschutz stark, andererseits missachte Apple eben dieses Anrecht der Kunden auf Privatsphäre, so Stamos gegenüber CNBC.

Als Beispiel führte er unter anderem Apples kompromissbereite Politik in China an, wo das Unternehmen bereitwillig hunderte VPN-Apps aus dem App Store entfernt hatte. Apple verwehre den chinesischen Nutzern aktiv die Möglichkeit, sich gegen Zensur und Unterdrückung zu schützen, klagte der Ex-Facebook-Manager.

Und dann haben sie auch noch die iCloud-Daten chinesischer Nutzer in von den chinesischen Parteikadern betriebene Rechenzentren verlegt, legt er nach.

Stamos erklärte weiter, er sehe es mit Missfallen, dass die Medien ein unvollständiges Bild von Apple kreieren könnten, in dem die Verletzung der Privatsphäre chinesischer Kunden nicht vorkämen.

Apple sieht sich diesen Vorwürfen immer wieder gegenüber und reagiert immer wieder auf die gleiche Weise: Man muss und werde die lokalen Gesetze befolgen.

Dass Apples China-Geschäft viel zu wichtig ist, um es durch allzu aufrechtes Eintreten für Fragen wie Datenschutz oder Privatsphäre zu gefährden, ist ein offenes Geheimnis.

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Roman van Genabith
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5 Kommentare zu dem Artikel "Apple ist inkonsequent: Ex-Facebook-Sicherheitschef kritisiert Tim Cook nach Auftritt auf Datenschutzkonferenz"

  1. gast22 25. Oktober 2018 um 16:51 Uhr ·
    Heutzutage muss China wohl für alles herhalten. Die neue Datenschutzverordnung ist auch von Google einzuhalten, weil sie in der EU Gesetz ist. In China gibt es eben andere Gesetze an die sich aber auch alle Firmen halten müssen, wenn sie dort tätig sind. Was im Westen als Menschenrecht deklariert wird muss nicht überall Menschenrecht sein. Nehmen wir nur einmal die Todesstrafe. Sie gilt in den USA in 36 der 50 Bundesstaaten. Deshalb werden jetzt aber europäische Unternehmen nicht ihre Geschäftsbeziehungen aufgeben. Und ebenso handelt Cook mit Apple. Nur unter anderen Vorzeichen. Bleibt noch die Frage, ob es „Hunderte“ VPN-Apps waren. Ich zähle in meinem deutschen AppStore von Apple mal gerade eine Handvoll. Facebook sollte lieber ganz ruhig sein, sich an die eigene Nase fassen und endlich mal etwas für ihren Datenschutz unternehmen. Ist ja schon peinlich, für solch ein großes Unternehmen ständig in der Negativpresse zu stehen.
    iLike 15
  2. pow 25. Oktober 2018 um 21:29 Uhr ·
    Wenn er in Brüssel eine Rede hält ist die Zielgruppe dessen sicher nicht der Chinesische Markt. Aber gut…jeder möchte halt Apple für PR Zwecke nutzen <3
    iLike 2
  3. WebWusel 25. Oktober 2018 um 22:49 Uhr ·
    Dieses ständige Schwarz-Weiß denken. Apple legt eben wert auf Datenschutz in ihren möglichen Rahmen. Nicht mehr oder weniger und gut ist.
    iLike 0
  4. Peter Birnenkuchen 26. Oktober 2018 um 14:28 Uhr ·
    Naja gut, aber was soll Apple machen, wenn die Rahmenbedingungen in China anders sind als in der westlichen Welt? Wenn Apple nicht mitspielt, macht ihnen China den Laden dicht. Die Chinesen selbst wissen genau, wie die Regierung tickt und sehen die Rede Cooks wohl anders als wir in Europa und dem Rest der Welt. Zudem sind die iPhones vor dem Zugriff normaler Menschen bestens geschützt. Dass der Staat ganz andere Mittel hat, auch in den USA, wissen wir eh alle. Soll Apple mit Gewalt die Demokratie nach China bringen?
    iLike 0
  5. Tom 28. Oktober 2018 um 02:10 Uhr ·
    Ein zweischneidiges Schwert.
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