Apples neues Maßnahmenpaket zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung stößt auch intern auf Kritik. Eine größere Anzahl Apple-Mitarbeiter sieht die angekündigten Schritte skeptisch. Vor allem sorgen sich Beschäftigte um Apples guten Ruf in Datenschutzangelegenheiten.
Apples Initiative für mehr Kinderschutz auf iPhone und iPad ist nicht nur bei Sicherheitsforschern hoch umstritten. Auch intern stößt das Maßnahmenpaket auf Kritik. Eine nicht näher bestimmte, aber nicht ganz kleine Anzahl von Mitarbeitern haben zuletzt eine angeregte Diskussion zu diesem Thema angestoßen, wie einige in diese Unterhaltungen involvierte Personen der Agentur Reuters mitteilten.
In verschiedenen Kanälen von Apple im Unternehmenskommunikationstool Slack, das auch bei WakeUp Media genutzt wird, kamen in den letzten Tagen fast 1.000 Nachrichten zu diesem Thema zusammen. Die Sorge der meisten an diesen Diskussionen beteiligten Personen gilt Apples Image: Das Unternehmen sei drauf und dran, seinen guten Ruf als vorbildlich agierender Streiter für Datenschutz und Privatsphäre zu ruinieren, heißt es hier.
Angst vor weitreichenderer Nutzung der neuen Technik
Problematisch ist auch für Apple-Mitarbeiter die Möglichkeit, dass Apple gezwungen sein könnte, die neue Technologie zur Suche nach Kinderporno-Material so zu ändern, das damit auch andere Abbildungen gesucht werden können, etwa regierungskritische Zeichen, die von einigen Regimen verboten werden. Apple hatte hierzu erklärt, man werde entsprechenden Forderungen von staatlicher Seite nicht nachkommen, mit Blick auf das Verhalten Apples unter Druck von Regierungen in der Vergangenheit ist diese Zusicherung aber wenig beruhigend.
In dieser Meldung haben wir die technischen Grundlagen der neuen Maßnahmen von Apple skizziert. Sie werden ab Herbst unter iOS 15 und macOS Monterey ausgerollt, zunächst nur in den USA.
7 Gedanken zu „Anti-Kinderporno-Maßnahme: Apple-Mitarbeiter äußern intern Kritik und Sorge“
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