Sicherheit - Symbolbild

30. Dezember 2020

Roman van Genabith

Abgeschossen: Sicherheitsforscherin demonstriert Datenattacke auf iPhones

Ein beliebtes Werkzeug von Sicherheitsforschern zum Aufspüren möglicher Schwächen vertragen iPhones gar nicht gut. Schuld daran trägt zu einem großen Teil das Modem der Geräte, vor allem ältere Modelle sehen hier schlecht aus.

Die Entdeckung von Sicherheitsexpertin Jiska Classen von der TU Darmstadt hat wohl nur für die wenigsten Nutzer eines iPhones eine praktische Bedeutung, interessant ist sie aber dennoch: In ihren Tests hat sich gezeigt, dass iPhones überhaupt nicht gut mit Fuzzing zurecht kommt. Diese Methode ist bei Sicherheitsforschern beliebt, hierbei werden Systeme oder Apps mit einem zufällig generierten Datenstrom beschickt. Der Vorteil: Die schiere Menge der zu übertragenden Daten und die erreichbaren Geschwindigkeiten übertreffen das, was ein Forscher von Hand an Eingaben tätigen kann, bei weitem. So wurden in den letzten Jahren immer häufiger Sicherheitslücken in vielen populären Anwendungen entdeckt.

Das iPhone verträgt Fuzzing aber nur schlecht, wie die Expertin auf einem Vortrag im rahmen des virtuellen Kongresses des CCC demonstriert hat.

iPhones nach Fuzzing-Einsatz teils nicht mehr zu gebrauchen

Classen schickte etwa manipulierte Bilder an ein iPhone und untersuchte deren Verarbeitung. Vor allem der Modem-Chip zeigte hier Schwächen. So wurden etwa laufende Telefonate unter verstörenden Geräuschen unterbrochen oder Anrufe konnten nicht mehr aufgebaut werden. Auch konnten teilweise mit manipulierten Daten versehene SMS nicht mehr gelöscht werden. Auch die Datenverbindungen gerieten hier teils deutlich durcheinander.

Für ihre Demonstrationen nutzte sie unter anderem das iPhone 7 und 8, wobei hier teils verschiedene Modems zum Einsatz kamen: US-Modelle wurden mit einem Qualcomm-Chip, die für den europäischen Markt bestimmten Modelle mit Intel-Modems ausgestattet. letztlich waren beide Chips anfällig, jedoch für verschiedene Datentypen. Aus dieser Erkenntnis lassen sich im weiteren durchaus auch mögliche Angriffe mit Schadsoftware auf ein iPhone entwickeln, daher ist die Demonstration von Classen nicht nur von akademischem Interesse.

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