Apple Park | Matthew Roberts

13. April 2018

Roman van Genabith

Apple-Mail an alle Mitarbeiter: Wer leakt, wird gefeuert und findet nie wieder einen Job

Apple hat ein Memo an alle Mitarbeiter verschickt, das Konsequenzen für alle androht, die firmeninterne Dinge ausplaudern. Die Botschaft ist an Klarheit nicht zu überbieten: Wer leakt, fliegt.

Nur noch wenige Tage bis zur Keynote und plötzlich ist da ein Leak, der alles verrät. Einige glauben noch immer, das sei von Apple gezielt durchgestochen worden, doch dieses Memo vermittelt ein anderes Bild.

Es wurde von Bloomberg aufgegriffen. Die Notiz ging an alle Apple-Angestellten und kannte nur ein Thema: Der Umgang mit Firmengeheimnissen.

Und in der Sache hat apple hier wenig Spielraum für Interpretation gelassen.

Wer Interna von Apple nach außen trägt, wird entlassen, mehr noch, sieht sich eventuell auch rechtlichen Schritten Apples ausgesetzt.

In die Botschaft verpackt ist auch eine wenig subtile Drohung.

Wenn du das tust, findest du nirgends mehr einen Job

Wer also Apple-Interna an die Öffentlichkeit gebe, sei nicht nur den Job los und stehe vielleicht vor Gericht, er riskiert auch, bei keinem Unternehmen in der Branche noch einen Job zu bekommen, ein nicht allzu unwahrscheinliches Szenario.

Das Memo erwähnt konkret bestimmte Medien, darunter 9to5Mac und geht auch auf die Golden Master von iOS 11 ein.

Diese iOS-Version hatte nämlich die zentralen Details über das iPhone X verraten, die von Apple-Mitarbeitern an die Medien weitergegeben worden waren. In unserem Kommentar lest ihr eine mögliche Sichtweise zu Leaks dieser Art.

Daraus konnten unter anderem Features wie Animoji und die ‚Apple Watch Series 3 mit LTE-Support antizipiert werden.

Weiterhin heißt es: Die Mitarbeiter, die iOS 11.3 ausgeschlachtet und dessen Geheimnisse verraten haben, wurden binnen weniger Tage ermittelt und entlassen. Das selbe geschah mit Mitarbeitern, die vergleichbares zu früheren Gelegenheiten gemacht haben.

10 Gedanken zu „Apple-Mail an alle Mitarbeiter: Wer leakt, wird gefeuert und findet nie wieder einen Job“

  1. Ich möchte auf die iRonie hinweisen, dass ein Memo, das vor Leaks und deren Konsequenzen warnt… geleakt wird.
  2. Ist wohl in allen Unternehmen so. Ich darf ja auch keine Inhalte von Dienstberatungen nach außen tragen. Selbst wenn es harmlose Inhalte wären. Was Apple betrifft, so finde ich es besonders wichtig, klare Worte zu formulieren. Mich stört das schon seit vielen Jahren. Gerüchte darf man ja schreiben bis der Füller glüht. Aber das man vor der Keynote schon alles weiß ist einfach nur wirklich besch….
  3. Bantadung. Diese Verschwiegenheitsverpflichtungen hat doch jeder zu unterschreiben, der mit vertraulichen oder geheimen Vorgängen zu tun hat. Der Trick ist deshalb, sich beim Leaken nicht erwischen zu lassen. Wenn man andernfalls von seinem Brötchenfinanzierer nicht mehr wirklich überzeugt ist, kann man so auch mit einem guten Effekt abtreten. Im übrigen sollte man dringend zwischen wirtschaftlichem Schaden und Leaks bei dubiosen Machenschaften unterscheiden – aber beliebt sind Leaker noch nie gewesen.

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