6. Oktober 2022

Marco Fileccia

Digitale Nahtoderfahrung und fünf neue Features, die mein Leben besser machen (Die Kolumne)

Es gibt Dinge, die macht Apple unglaublich dumm. So grenzt es an eine digitale Nahtoderfahrung, einen vollen Akku im iPhone angezeigt zu bekommen, in dem in Mikroschrift eine 21 als Prozentanzeige nahezu unsichtbar zu erahnen ist. Wer kommt auf solche eine Idee, uns jahrzehntelang auf die Symbolik der vollen bzw. leeren Batterie zu konditionieren und dann eine volle Anzeige für einen fast leeren Akku zu benutzen? (Ja, es wird bald wieder geändert und ja, ab 20 Prozent wird es signalrot.)

Aber! Es gibt Dinge, die macht Apple unglaublich schlau. Hier fünf neue Features, die mein Leben besser machen:

2-fach Zoom als Knopf

Ich bin ein iPhone-Fotograf (und es gibt keinen anderen mehr) und es ist so einfach mich glücklich zu machen: 0,5, 1, 2 und 3 – mehr braucht es nicht. Apple hatte mit der Einführung des 3-fach optischen Zooms im iPhone (bitte niemandem aus dem Android-Lager erzählen!) einen entsprechenden Knopf eingebaut. Ich konnte mit einem Touch diesen maximalen (optischen) Zoom auswählen, wollte ich – wesentlich häufiger – 2-fach, wurde es komplizierter. Jetzt also vier Knöpfe, die mich glücklich machen, denn mehr brauche ich nicht. Mein Leben wird (fotografisch) schneller.

Kamera iOS 16 mit 2-fach Zoom

Freistellen in Fotos

Wow! Toll gemacht, Apple! Ein Longpress in einem Foto und per Magie erscheint eine hübsch animierte Lichtwelle vom Finger aus und erkennt eine Person oder meinen Hund namens Clou. Wie viele Stunden mussten wir uns mit Bildbearbeitungssoftware abmühen und Ränder markieren, um so etwas in dieser Qualität hinzukriegen. Ich höre das Aufatmen Tausender Praktikanten in Werbeagenturen und mein Leben wird auch einfacher.

Ein freigestelltes Hundefoto mit Clou

Haptisches Feedback

Ich bin Grobmotoriker. Etwas versteckt in den Einstellungen des iPhones liegt unter „Töne und Haptik“ seit iOS 16 das „Tastaturfeedback“ mit zwei Möglichkeiten: Töne und Haptik (Android wie oben). Tippe ich nun die Buchstaben auf der Tastatur, vibriert es ganz leicht und ich weiß: JA, getroffen! Mein Leben wird eindeutiger.

Zeitversetztes E-Mailing

Ich bin Frühaufsteher. Es kann vorkommen, dass ich E-Mails um 4:30 Uhr beantworte, was manchmal zu Nachfragen über meinen Lebenswandel führte. Endlich kann ich mit iOS 16 in Apple-Mail (ja, Googlemail kann das schon länger) den Versand planen. Mit einem Longpress auf dem Senden-Button erhalte ich eine Auswahl oder kann das Datum frei einstellen. Das funktioniert übrigens auch noch 100 Jahre in die Zukunft. Ob dann das Gerät noch existiert und mit dem Nachfolger des Internets verbunden ist? Mein Leben wird trotzdem weniger peinlich.

E-Mail in 100 Jahren senden

Internationales Roaming in der Apple Watch

Ich bin oft ohne iPhone, aber mit Apple Watch unterwegs, so wie andere Läufer. Und alle Läuferinnen dieser Welt wussten im Ausland: Brötchen auf dem Rückweg mit Apple Pay kaufen oder ein Bitte-hole-mich-ab-habe-mich-verlaufen-Telefonat ging nicht, weil die Uhr kein internationales Roaming unterstützte (warum eigentlich nicht?). Doch endlich (naja, bald) gibt es diese Möglichkeit. Mein Leben wird sicherer.

14 Gedanken zu „Digitale Nahtoderfahrung und fünf neue Features, die mein Leben besser machen (Die Kolumne)“

  1. „So grenzt es an eine digitale Nahtoderfahrung …“ Das ist für dich eine Nahtoderfahrung ? Dann viel Spaß beim Sterben.
    • Mensch Erwin, heute ist wohl nicht dein bester Tag, nicht wahr? Hast ja hier in den letzen 1,5 Stunden schon einige Kommentare rausgehauen, die eigentlich nur beleidigen, aber nichts mit dem Artikel zu tun haben. Ach, Erwin, solche Tage gehen auch wieder vorbei. So sicher, wie morgen die Sonne wieder scheint, so sicher wird dein Allerweltsfrust auch irgendwann wieder verschwinden. Du tust mir leid, ehrlich.
    • Oder hat halt einfach das Pech, etwas älter zu sein. Ab 50 moderne Technik nutzen zu wollen… geht ja gar nicht….
  2. Für ApplePay mit der Watch, benötigt man doch kein Roaming. Eine physische Karte ist doch auch nicht mit dem Internet verbunden. Habe oft meine Apple Watch ohne das iPhone zum bezahlen mit, wenn ich z.B. nur zum Bäcker gehe.
    • Bei mir war es oft so, dass wenn ich das iPhone nicht dabeihabe, die Karte temporär deaktiviert wurde und dann beim bezahlen nicht funktioniert hat
  3. Warum die Aufregung? „Digitale Nahtoderfahrung“ ist natürlich Quatsch, das weiß auch der Verfasser. Er soll halt mit einer etwas anderen (launigeren) Schreibweise etwas Leben in die Bude bringen. Und an den Kommentaren seiner Kolumnen sieht man: es funktioniert.

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