Es gibt Dinge, die macht Apple unglaublich dumm. So grenzt es an eine digitale Nahtoderfahrung, einen vollen Akku im iPhone angezeigt zu bekommen, in dem in Mikroschrift eine 21 als Prozentanzeige nahezu unsichtbar zu erahnen ist. Wer kommt auf solche eine Idee, uns jahrzehntelang auf die Symbolik der vollen bzw. leeren Batterie zu konditionieren und dann eine volle Anzeige für einen fast leeren Akku zu benutzen? (Ja, es wird bald wieder geändert und ja, ab 20 Prozent wird es signalrot.)
Aber! Es gibt Dinge, die macht Apple unglaublich schlau. Hier fünf neue Features, die mein Leben besser machen:
2-fach Zoom als Knopf
Ich bin ein iPhone-Fotograf (und es gibt keinen anderen mehr) und es ist so einfach mich glücklich zu machen: 0,5, 1, 2 und 3 – mehr braucht es nicht. Apple hatte mit der Einführung des 3-fach optischen Zooms im iPhone (bitte niemandem aus dem Android-Lager erzählen!) einen entsprechenden Knopf eingebaut. Ich konnte mit einem Touch diesen maximalen (optischen) Zoom auswählen, wollte ich – wesentlich häufiger – 2-fach, wurde es komplizierter. Jetzt also vier Knöpfe, die mich glücklich machen, denn mehr brauche ich nicht. Mein Leben wird (fotografisch) schneller.
Freistellen in Fotos
Wow! Toll gemacht, Apple! Ein Longpress in einem Foto und per Magie erscheint eine hübsch animierte Lichtwelle vom Finger aus und erkennt eine Person oder meinen Hund namens Clou. Wie viele Stunden mussten wir uns mit Bildbearbeitungssoftware abmühen und Ränder markieren, um so etwas in dieser Qualität hinzukriegen. Ich höre das Aufatmen Tausender Praktikanten in Werbeagenturen und mein Leben wird auch einfacher.
Haptisches Feedback
Ich bin Grobmotoriker. Etwas versteckt in den Einstellungen des iPhones liegt unter „Töne und Haptik“ seit iOS 16 das „Tastaturfeedback“ mit zwei Möglichkeiten: Töne und Haptik (Android wie oben). Tippe ich nun die Buchstaben auf der Tastatur, vibriert es ganz leicht und ich weiß: JA, getroffen! Mein Leben wird eindeutiger.
Zeitversetztes E-Mailing
Ich bin Frühaufsteher. Es kann vorkommen, dass ich E-Mails um 4:30 Uhr beantworte, was manchmal zu Nachfragen über meinen Lebenswandel führte. Endlich kann ich mit iOS 16 in Apple-Mail (ja, Googlemail kann das schon länger) den Versand planen. Mit einem Longpress auf dem Senden-Button erhalte ich eine Auswahl oder kann das Datum frei einstellen. Das funktioniert übrigens auch noch 100 Jahre in die Zukunft. Ob dann das Gerät noch existiert und mit dem Nachfolger des Internets verbunden ist? Mein Leben wird trotzdem weniger peinlich.
Internationales Roaming in der Apple Watch
Ich bin oft ohne iPhone, aber mit Apple Watch unterwegs, so wie andere Läufer. Und alle Läuferinnen dieser Welt wussten im Ausland: Brötchen auf dem Rückweg mit Apple Pay kaufen oder ein Bitte-hole-mich-ab-habe-mich-verlaufen-Telefonat ging nicht, weil die Uhr kein internationales Roaming unterstützte (warum eigentlich nicht?). Doch endlich (naja, bald) gibt es diese Möglichkeit. Mein Leben wird sicherer.
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