9. Juni 2015

Philipp Tusch

Apple Music: Spotify und Deezer zum Optimismus verdammt

Die Vorstellung von Apple Music am gestrigen Abend geht mit einem Ruck durch die Streaming-Landschaft einher. Es ist nicht unbedingt die Tatsache, wie Apple in den Markt einsteigt, sondern alleine, dass sie es tun. Mit Apple Music hält der Technik-Gigant vergleichbare Preise und ein in der Branche standhaftes Angebot bereit. Wir haben Spotify und Deezer, die beiden hierzulande wohl am stärksten vertretenen Größen, gefragt, wie sie den Start des neuen Dienstes bewerten.

apple_music_stimmung

Deezer ist mit 16 Millionen aktiven Mitgliedern, darunter 6 Millionen Premium-Abonnenten, weltweit seit dem Beginn 2007 stark gewachsen. Der Dienst streamt 35 Millionen Songs in über 100 Millionen Playlists – das sind aktuell mehr Tracks, als bei Apple zu Beginn. Über 50 Editoren sorgen im Hintergrund für jene Expertise, die Cupertino gestern auf der Keynote gerne für sich beanspruchte. Michael Krause, Managing Director GSA Deezer, sieht den Eintritt des neuen Konkurrenten daher gelassen. Apfelpage.de gegenüber betont er:

Der Apple-Start bedeutet auch mehr Aufmerksamkeit für Musikstreaming generell. Davon werden alle Marktteilnehmer profitieren. Der Eintritt einer so etablierten Marke in den Streaming-Markt zeigt: Deezer beschreitet den richtigen Weg – und das bereits seit 8 Jahren!

Apple liefere, so heißt es weiter, jetzt den endgültigen Beweis, dass Musikstreaming das Modell der Zukunft ist.

‎Deezer: Musik & Hörbücher
‎Deezer: Musik & Hörbücher
Developer: DEEZER SA
Price: Free+

Ähnlich ist die Stimmung bei Spotify. Das 2006 in Schweden gegründete Unternehmen blickt nun auf einen Musik-Katalog von 30 Millionen Songs, also exakt die Größe von Apple Music. 75 Millionen aktive Nutzer erreicht der Dienst, wobei nur 20 Millionen ein Premium-Abo abgeschlossen haben. Spotify schaut in einem uns vorliegenden Statement positiv in die Zukunft:

Wir erwarten, dass Apple Music einen erfolgreichen Start haben wird – aber das muss nicht auf Kosten von Spotify geschehen. Sobald Apple sein On-demand Musik Streaming anbietet, wird der internationale und nationale Streaming-Markt noch schneller wachsen.

Und genau das sei eine Chance für die gesamte Musikindustrie, die dadurch einen riesigen Zuwachs erfahren wird, schreibt Spotify weiter. Als Reaktion auf Apple Music haben die Schweden indes bereits angekündigt, die Preise für das aktuell 30 Euro teure Familienabo zu senken. Apple bietet jenes ja in Verbindung mit der Familienfreigabe für nur 15 Dollar an.

‎Spotify Musik und Podcasts
‎Spotify Musik und Podcasts
Developer: Spotify
Price: Free

Aktuell könnt ihr sowohl Deezer als auch Spotify mit verlängerten Premium-Probephasen ausprobieren. Wir berichteten hier.

41 Gedanken zu „Apple Music: Spotify und Deezer zum Optimismus verdammt“

  1. Solange Apple keine Möglichkeit anbietet, die Playlist von Spotify zu Apple Music zu portieren, bleib ich weg
  2. hallo Leute, Also ich werde mit Apple Music dann anschauen, aber grundsätzlich bin ich mit Spotify sehr zufrieden. Sehe keinen Grund, zu wechseln
    • Zum Beispiel könnte man wechseln da spotify etwas zu viel Akku schluckt. Wenn ich die normale musikapp nutze beim iPhone komme ich 2 Tage Minimum hin Musik zu hören. Wenn ich aber spotify nutze im offline Mode dann verbrauche ich so viel Akku das der schon nach nem Tag leer ist. Und sowas geht mal gar nicht.
      • Im Offline Modus verbrauchst du mehr Akku als Online? Da scheint wohl was faul zu sein mit deinem Device
      • oh sorry, habe mich verlesen. Na da müsste spotify doch was tun. Aber vielleicht schlaucht generell diese App am Akku
  3. Ihr werdet sowie alle Apple Music nutzen, jedenfalls die, die ein Apple Device nutzen. Apple Device + Apple Music = Must have
  4. Welchen Vorteil habe ich im Vergleich zu Spotify? Aus meiner Sicht zum Start erst mal keinen… …eher einen Nachteil, es läuft nicht mit Sonos ;D Und solange ich die Musik-App auf dem iPhone eh nicht nutze, ist es doch egal auf welchen Streaming-Service ich setzte, oder…
    • Mir fallen im Moment auch keine richtigen Gründe ein :) Das einzige was vielleicht für Apple Music spricht ist der Datenschutz! Bin (leider) mit meinem Facebook Account bei Spotify. Facebook braucht ja nicht zu wissen was ich für Musik höre. :D
      • Facebook und die NSA wollen bestimmt wissen welche Musik gerade Du hörst. Damit machen die ne Studie und du bekommst Werbung und und und… Lustig das alle glauben das ihr Verhalten interessant ist.
      • Ja na klar weil MEIN Verhalten natürlich das interessanteste ist… Wenn die USA könnte, würde sie ALLE Daten sammeln egal ob interessant oder nicht. Und eine NSA die mir Werbung schicken will?! Dein Ernst? Wow manche scheinen echt nicht weiter als 5 Minuten vorraus denken zu können.
  5. MAl davon abgesehen das ich keinen Streamingdienst nutze bzw. auf absehbarer Zeit nutzen werde, frag ich mich, wieso ich auf Drittanbieter wie Spotify und co. setzen sollte, wenn Apple ein vergleichbares Angebot dann hat? Macht keinen Sinn oder. Apple Music wird aber dann Datenvolumen schlucken und ist nicht wie bei Spotify in den Telekomtarifen integriert? Das spricht für Spotify, aber nur falls ich nen teuren Telekomtarif mit der Spotify-Option auch nutze. Sonst wäre es eigentlich egal. Spotify und co. müssten dann entweder irgenwelche specials rausbringen, um die Kunden zu Halten oder den Preis noch weiter senken, auf z.b. 8 oder 9 Euro um einen Vorteil gegenüber Apple Music zu behalten. KP ich würde zu Apple sonst wechseln und für Android solls die App ja auch geben.
    • Man kann auch fragen, warum zu Apple wechseln, wenn Spotify und Co. etwas Vergleichbares anbieten, und zwar schon seid Jahren ;) Viele Nutzen Musikstreaming schon seit Jahren und haben sich somit auch Playlisten und so erstellt. Die würden dann ja wegfallen und man müsste von vorne beginnen ;)
  6. Solange Apple Music nicht mit Sonos funktioniert werde ich definitiv nicht zu Apple wechseln. Das würde für mich keinen Sinn machen.
  7. Für mich z.B. liegt der Vorteil als Telekom Kunde darin, dass ich mit der Nutzung von Spotify mein reguläres Datenvolumen nicht belaste. Auch finde ich Spotify echt gelungen. So sehr ich auch an meinen Apple Gadgets hänge, würde ich nur von Spotify wechseln, wenn Apple bedeutend mehr zu bieten hätte.
    • iTunes Radio wird Bestandteil von Apple Music, hat es bisher aber nicht nach Deutschland geschafft, das ist richtig. Jedoch ist iTunes Radio von Apple schon seit dem Release in Deutsch übersetzt worden, deshalb das Support-Dokument.
  8. Rein funktionell sehe ich natürlich ein, dass ein Wechsel von Spotify zu Apple nicht wirklich notwendig ist und Spotify macht seine Sache schon ganz gut. Aber rein optisch ist die Spotify App für mich persönlich bestenfalls okay und kein echtes Design-Highlight. Und auch sowas ist ja für den Spaß an einem Dienst auch mit entscheidend. Da glaube ich wird Apple sich deutlich mehr Mühe geben, auch optisch aufzutrumpfen und einen coolen Look hinzuzaubern. Bei an sonsten vergleichbarer Leistung würde ich mich dann doch für Apple entscheiden.

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