Die Vorstellung von Apple Music am gestrigen Abend geht mit einem Ruck durch die Streaming-Landschaft einher. Es ist nicht unbedingt die Tatsache, wie Apple in den Markt einsteigt, sondern alleine, dass sie es tun. Mit Apple Music hält der Technik-Gigant vergleichbare Preise und ein in der Branche standhaftes Angebot bereit. Wir haben Spotify und Deezer, die beiden hierzulande wohl am stärksten vertretenen Größen, gefragt, wie sie den Start des neuen Dienstes bewerten.
Deezer ist mit 16 Millionen aktiven Mitgliedern, darunter 6 Millionen Premium-Abonnenten, weltweit seit dem Beginn 2007 stark gewachsen. Der Dienst streamt 35 Millionen Songs in über 100 Millionen Playlists – das sind aktuell mehr Tracks, als bei Apple zu Beginn. Über 50 Editoren sorgen im Hintergrund für jene Expertise, die Cupertino gestern auf der Keynote gerne für sich beanspruchte. Michael Krause, Managing Director GSA Deezer, sieht den Eintritt des neuen Konkurrenten daher gelassen. Apfelpage.de gegenüber betont er:
Der Apple-Start bedeutet auch mehr Aufmerksamkeit für Musikstreaming generell. Davon werden alle Marktteilnehmer profitieren. Der Eintritt einer so etablierten Marke in den Streaming-Markt zeigt: Deezer beschreitet den richtigen Weg – und das bereits seit 8 Jahren!
Apple liefere, so heißt es weiter, jetzt den endgültigen Beweis, dass Musikstreaming das Modell der Zukunft ist.
Ähnlich ist die Stimmung bei Spotify. Das 2006 in Schweden gegründete Unternehmen blickt nun auf einen Musik-Katalog von 30 Millionen Songs, also exakt die Größe von Apple Music. 75 Millionen aktive Nutzer erreicht der Dienst, wobei nur 20 Millionen ein Premium-Abo abgeschlossen haben. Spotify schaut in einem uns vorliegenden Statement positiv in die Zukunft:
Wir erwarten, dass Apple Music einen erfolgreichen Start haben wird – aber das muss nicht auf Kosten von Spotify geschehen. Sobald Apple sein On-demand Musik Streaming anbietet, wird der internationale und nationale Streaming-Markt noch schneller wachsen.
Und genau das sei eine Chance für die gesamte Musikindustrie, die dadurch einen riesigen Zuwachs erfahren wird, schreibt Spotify weiter. Als Reaktion auf Apple Music haben die Schweden indes bereits angekündigt, die Preise für das aktuell 30 Euro teure Familienabo zu senken. Apple bietet jenes ja in Verbindung mit der Familienfreigabe für nur 15 Dollar an.
Aktuell könnt ihr sowohl Deezer als auch Spotify mit verlängerten Premium-Probephasen ausprobieren. Wir berichteten hier.
41 Gedanken zu „Apple Music: Spotify und Deezer zum Optimismus verdammt“
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