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Wollen keine Hintertüren: Apple weist Kritik der US-Politik nach Florida-Attentat zurück

Sicherheit - Symbolbild

Apple lieferte dem FBI alle iCloud-Daten eines saudischen Amok-Schützen, doch das ist William Barr nicht genug: Der amerikanische Justizminister ruft erneut nach einer Hintertür in Smartphonehardware und ruft damit Proteste bei Apple hervor.

Es ist noch gar nicht lange her, da berichteten wir über die Kooperationsanfrage von Apple im Fall eines Attentäters. Der saudi-arabische Soldat tötete mehrere Soldaten auf einer Marinebasis in Florida, als er vor einigen Wochen eine Schießerei auf dem Stützpunkt begann. Das FBI hatte im Rahmen seiner Ermittlungen verschiedene iPhones beschlagnahmt, die dem Schützen gehörten, doch einerseits war zumindest eins der Geräte durch die Schüsse beschädigt worden, andererseits waren alle Geräte Passcode-geschützt und diese Codes zu entschlüsseln, fällt Strafverfolgern bekanntlich schwer, obwohl es inzwischen verschiedene Anbieter am Markt gibt, die entsprechende Soft- und Hardwarelösungen an staatliche Stellen verkaufen.

US-Justizminister ruft nach mehr Kooperation

Nun schaltete sich US-Justizminister William Barr in die Debatte ein und bringt eine lange geäußerte Forderung erneut auf die Agenda: Technologieunternehmen müssten dem Staat bei der Abwehr terroristischer Bedrohungen helfen, so der Politiker. Apple habe im vorliegenden Fall zu wenig getan, um die Strafverfolger zu unterstützen. Der Minister machte deutlich, dass er von Apple erwarte, die Geräte der Nutzer im Bedarfsfall zu entschlüsseln. Apple wies die Kritik umgehend zurück: Man habe dem FBI alle zur Verfügung stehenden Daten übergeben, insgesamt viele GB an Daten aus dem iCloud-Account des Attentäters. Eine generelle Hintertür in den eigenen Produkten lehnte Apple jedoch erneut ab und verwies auf das Missbrauchsrisiko. Strafverfolger könnten heute mit wesentlich mehr Daten als noch vor Jahrzehnten arbeiten, dies müsse im Kampf gegen alle Bedrohungen ausreichend sein.

Unnötige Aufregung

Bei all der Aufregung um den neuerlich angefachten Disput zwischen Apple und der Politik muss angemerkt werden, dass die Diskussion im aktuellen Fall rein akademischer Natur ist: Bei den beschlagnahmten iPhones des Schützen von Florida handelte es sich um alte Modelle, ein iPhone 5 und ein iPhone 7. Für beide Modelle sind seit Jahren zahlreiche Sicherheitsschwächen bekannt, die von verschiedenen Fachfirmen ausgenutzt werden, um die Geräte zu entsperren. Dieser Umstand war dem Minister entweder nicht bekannt, oder er nutzte gezielt diesen öffentlichkeitswirksamen Fall, um weiter gegen eine sichere Verschlüsselung Stimmung zu machen.

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Roman van Genabith
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3 Kommentare zu dem Artikel "Wollen keine Hintertüren: Apple weist Kritik der US-Politik nach Florida-Attentat zurück"

  1. Devil97 15. Januar 2020 um 09:25 Uhr ·
    Tja warum sollten dortige Politiker intelligenter sein als unsere in Sachen modernen Internets
    iLike 2
  2. Blub 15. Januar 2020 um 09:44 Uhr ·
    Entweder ist das ganze wieder PR oder die wollen tatsächlich eine Hintertür. Ich hoffe die wird nie kommen, wenn dann bekommt man das sowieso nicht mit.
    iLike 3
    • iPhoner 15. Januar 2020 um 19:24 Uhr ·
      Das würde man insofern irgendwann mitbekommen, als dann Daten zur Verfügung stünden, die anders als durch eine Hintertür nicht zu bekommen wären. Trump traue ich in seinem Wahn leider auch zu, irgendeine juristische Dole gegen Apple zu fahren, ungeachtet der Folgen…
      iLike 1

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