Wird WhatsApp in Europa künftig erst ab 16 erlaubt sein? Gerüchten nach plant der Dienst ein höheres Mindestalter einzuführen, wenn im Mai die europäische Datenschutzgrundverordnung kommt.
Das zu Facebook gehörende WhatsApp (Affiliate-Link) soll angeblich mit dem Gedanken spielen, das Mindestalter für die Nutzung in den AGBs auf 16 zu erhöhen. Diese Änderung könnte am 25. Mai in Kraft treten, passend zum Starttermin der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung.
Nach langem Ringen hat man hier festgeschrieben, dass Daten von Kindern erst nach Vollendung des 16. Lebensjahres verwendet werden dürfen.
NEWS:
In order to respect new WhatsApp Terms of Service (available in future, ****maybe**** no later than 25 May), WhatsApp requires you to be at least 16 years old to use their services (13 is minimum age, currently).— WABetaInfo (@WABetaInfo) 12. April 2018
Aktuell verlangt WhatsApp ein Mindestalter von 13 Jahren, wie auch Facebook. Regelungen in einzelnen Ländern können abweichen.
Änderung wenig praktikabel
Bei der spekulativen Änderung des Mindestalters stellen sich sofort verschiedene Fragen. Da wäre zunächst der Punkt der Validierung. Gesetzt sie sind korrekt, könnte WhatsApp auf die Daten zur Person zugreifen, die in den App / Play Store-Accountinformationen angegeben sind. Sobald die Änderung umgesetzt wird, dürften hier reihenweise entsprechende Änderungen vorgenommen werden.
Nun ist aber noch nicht klar, ob WhatsApp diesen Schritt wirklich gehen muss. Die Eu-Richtlinie lässt den Staaten bei der Überführung in nationales Recht die Möglichkeit, eigene Vorgaben für das Mindestalter zu machen. Diese im Bemühen nach Konsens eingefügten Ausnahmen, die EU-Richtlinien oft zu butterweichen Angelegenheiten werden lassen, sind im EU-Recht nicht selten, werden oft verflucht, sind hier aber womöglich ein Glücksfall.
Man mag sich kaum das Chaos vorstellen, wenn Schüler unter 16 WhatsApp nicht mehr für ihre klassen- und schulinterne Kommunikation nutzen dürften. Sowohl für schulische Zwecke wie Absprachen rund um den Stundenplan oder Ausflüge, als auch natürlich für private Zwecke, wird der Messenger inzwischen nahezu flächendeckend genutzt.
Und auch wenn sich einige Eltern vielleicht wünschen würden, dass das neue Mindestalter kommt, ist die von der Richtlinie aufgestellte Altersschwelle doch ein absurder Versuch, Politik gegen die Wirklichkeit zu machen.
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12 Gedanken zu „WhatsApp erst ab 16? EU-Datenschutzreform könnte Schüler ausschließen“
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