Tom Buhrow, seines Zeichens WDR-Intendant, gab im Rahmen der Eröffnungsdiskussion der Fachmesse Angacom und des Medienforums NRW in Köln bekannt, dass die hauseigenen WDR-Mediatheken weniger Bedeutung zugesprochen wird, als vielleicht angenommen. Nach nur 48 Stunden fällt die Nutzer-Kurve bei neuem Input steil ab. Ausnahmen wären Tatort-Folgen, bei denen schon höhere Aufrufzahlen auch messbar seien.
Aber auch hier sei ein Abfall der Kurve innerhalb der nächsten zwei Tage spürbar. So unterhalten sich beispielsweise noch einmal Kollegen über den letzten Tatort am Arbeitsplatz und rufen abends die letzte Folge aus der Mediathek auf. Darüber hinaus sieht es dann aber doch schon recht mau aus. Trotz der relativ bescheidenen Nutzungsfrequenz, sind die öffentlich-rechtlichen Sender gewillt noch mehr Inhalte, speziell nur für das Netz, zu produzieren. Aufgrund der rechtlichen Stellung beziehungsweise der Institution sei man allerdings in diesem Gebiet recht eingeschränkt.
„Das Internet ist gut und schön, wir bekennen uns jedoch zu unabhängigen Verbreitungswegen, auch ohne monatliche Gebühr“, so Buhrow auf der Fachmesse. Gemeint ist der Empfang von TV-Programmen über DVB-T2. Bis Ende Mai stünde die Technologie in einzelnen Gebieten bereits zur Verfügung. Mit einem passenden Receiver könne dann auch die EM mitverfolgt werden und das unabhängig von Kabel-TV-Anbietern. Ohne monatliche Gebühr steht in einem relativem Verhältnis zu den monatlich berechneten Rundfunkgebühren. Aktuellen Umfragen zufolge schaut jeder dritte Internetnutzer das aktuelle TV-Programm über Livestreams. Stolze 54 Prozent greifen sogar regelmäßig auf Mediatheken-Inhalte der TV-Sender zu.
16 Gedanken zu „WDR-Intendant: Mediatheken werden weniger genutzt als gedacht“
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