Ein Ladegerät ist zwingend erforderlich im Lieferumfang eines iPhones. Wenn es dort nicht ist, erwerben Verbraucher ein unvollständiges Produkt, was gesetzwidrig ist. Dieser Rechtsauffassung folgt nun das brasilianische Justizministerium und verhängt ein Verkaufsverbot für iPhones ohne Netzteil.
Der Streit köchelt schon lange und am Vorabend der Keynote zur Vorstellung des iPhone 14 eskaliert er in Brasilien: dort hat das Justizministerium ein Verkaufsverbot für das iPhone verhängt, wenn es ohne Ladegerät in der Box verkauft wird, wie Agenturen Berichten. Die Entscheidung erfolgte am Vorabend der iPhone 14-Keynote, das mag Zufall sein, der Konflikt ist aber alt: Apple argumentiert mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit, aber nicht nur Behörden in Brasilien sehen dieses Argument skeptisch.
Zuvor hatte schon der brasilianische Bundesstatt São Paulo eine Strafe von umgerechnet rund zwei Millionen Euro gegen Apple verhängt, weil es das iPhone ohne Ladegerät verkauft.
Unvollständiges Produkt
Die Argumentation der brasilianischen – und auch anderer Behörden in weiteren Ländern – ist im Kern vergleichbar: Apple bringt ein unvollständiges Produkt in Verkehr, indem es das Ladegerät weg lässt. Diese Handlung sei daher nicht vereinbar mit Verbraucherschutzgesetzen in verschiedenen Ländern.
Apple agiert hier ohne Frage höchst heuchlerisch. Umweltschutz mag zwar auf Apples Agenda stehen, der Verzicht aufs Ladegerät aber dient nicht der Ökologie, sondern der Ökonomie. Vor diesem Hintergrund bleibt zu hoffen, dass Apple in möglichst vielen Märkten gezwungen werden kann, das Ladegerät den iPhones wieder beizulegen, das aus dem Lieferumfang mit dem iPhone 12 gestrichen worden war.
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