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TikTok war erst der Anfang: Indien will hunderte chinesische Apps verbieten

Das drohende Verbot von TikTok in den USA bringt Nachahmer auf den Plan: In Indien ist die chinesische App für kurze Filmchen schon seit einigen Monaten verboten. Jetzt sollen hunderte weiterer Apps aus China auf den Index folgen. Die Beziehungen zwischen den beiden Staaten dürften diese Entwicklung nicht unbelastet lassen.

Nicht nur in den USA ist die App TikTok ein Stachel im Fleisch von Politikern und Datenschützern. In Deutschland ist – angefacht durch das Verbot in den USA, das Präsident Trump durchsetzen möchte – längst eine eigene Debatte um TikTok und mögliche Gefahren entbrannt. Und auch in anderen Ländern sieht man die chinesische App kritisch. Indien hatte bereits im Juni TikTok und die in China sehr populäre App WeChat verboten. Nun sollen, wohl auch ermutigt durch die Entwicklungen in den USA, weitere Anwendungen folgen.

Hunderte Apps sollen in Indien nun ebenfalls verboten werden, darunter Apps von großen chinesischen Konzernen und Diensten wie PUBG oder Tencent. Auch der chinesische Zahlungsdienst Alipay, eine Variante von Apple Pay auf Chinesisch, die vom chinesischen Amazon-Pendant Alibaba betrieben wird, soll betroffen sein.

Indische Regierung spricht von Bedenken bei der Privatsphäre

Letzteres würde sich umgehend deutlich bemerkbar machen: Alipay wird besonders gern von chinesischen Touristen genutzt. Bei ihnen ist der Dienst beliebt, da er auch im Ausland in immer mehr Ländern rund um die Welt funktioniert. Auch in Deutschland kann Alipay an vielen Verkaufsterminals verwendet werden.

Laut indischer Medienberichte beruft sich die Regierung in einer ersten Stellungnahme auf zahlreiche Beschwerden, die über Apps chinesischer Unternehmen eingegangen seien. Diese beinhalten zumeist den Vorwurf missbräuchlicher Sammlung persönlicher Daten und deren Übertragung und Speicherung auf ausländischen Servern zu unbekannten Zwecken.

Unterdessen hat China erste Maßnahmen implementiert, die einen Verkauf von TikTok ins Ausland erschweren oder verhindern könnten, wie wir in einer früheren Meldung berichtet hatten.

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Roman van Genabith
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4 Kommentare zu dem Artikel "TikTok war erst der Anfang: Indien will hunderte chinesische Apps verbieten"

  1. Fanboy 3. September 2020 um 10:52 Uhr ·
    Wer seine Daten letztlich wirklich schützen will,der holt sich eine prepaid Karte und holt das alte 3210 von Nokia raus.Sms und Telefonie gehen damit auch und es reicht letztlich.Finde es immer nur sehr witzig,wenn über z.B Facebook ( zu recht ) hergezogen wird,weil sie zu den größten Datendieben gehören,aber die Leute ausschließlich What’s (cr)app benutzen 😂 Da erkennt man oft,dass viele entweder nur das sehen,was sie sehen wollen,oder einfach nur unwissend bzw sind.
    iLike 3
    • J.C. 3. September 2020 um 10:55 Uhr ·
      Nach diesem Prinzip sollten wir zum Mittelalter zurückkehren. Nur weil etwas Modern ist und dadurch neue Probleme entstehen, können wir nicht jedes mal einen Schritt zurück machen, sondern nach vorne denken und dementsprechend handeln, neue Regeln etablieren, Datenschutz einrichten usw.
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  2. Highly Suspicious 3. September 2020 um 11:11 Uhr ·
    Tja, während andere Länder gefühlt längst tätig geworden sind und sich schon wieder wichtigeren Dingen widmen, ist hier bei uns eine „Debatte“ entbrannt, das ist doch mal wieder typisch 😄
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  3. Wolfgang D. 3. September 2020 um 11:38 Uhr ·
    Naja, in China sind nicht mal die offiziellen Google Dienste samt Playstore erlaubt, Apple darf auch immer wieder auf Wunsch der chinesischen Regierung „gefährliche“ Apps wie VPN Anbieter aus seinem App Store entfernen. Weshalb sollten also andere Regierungen der Welt nicht ebenso Selbstschutz betreiben dürfen, statt denen hinten rein zu kriechen, wie die EU es macht?
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