Die Roaming-Gebühren werden innerhalb der EU nicht vor 2018 abgeschafft. Das hatten wir im Januar bereits berichtet. Das Problem bei der Sache sind die Großkundenentgelte, die sich die Anbieter untereinander zahlen, wenn der Kunde ins Ausland reist. Dadurch ist es für Anbieter schwierig, die Gebühren zu senken oder gar abzuschaffen. Stattdessen machte damals der EU-Ratsvorsitz, der sich zurzeit in Lettland befindet, einen anderen Vorschlag:
Roaming bleibt, allerdings zu einem geringeren Preis. Der Nutzer kann außerdem bis zu einem bestimmten Limit Anrufe tätigen und im Internet surfen. Ist dieses Limit überschritten, fallen Kosten von 5ct pro Minute oder pro MB an. Zum Vergleich: Vorher fielen 20ct pro MB an.
Diese Idee haben die Letten nun weiter präzisiert: EU-Bürgern soll es ermöglicht werden, in mindestens einer Woche im Zeitraum von zwölf Monaten im Ausland mit Gratis-Volumen auszukommen. Dieses soll pro Tag fünf Minuten im Mobilfunknetz, fünf SMS und zehn Megabyte Datenvolumen beinhalten. Mobilfunkanbieter werden dazu angehalten, die Kunden vertraglich auffällig über diese Gratis-Grenzen zu informieren sowie die Kosten danach detailliert anzuführen. Auch muss es den Nutzern ermöglicht werden, so sieht es die Ratsspitze vor, das verbraucht Volumen in Echzeit zu verfolgen.
Dem Vorschlag müssen jetzt noch die Mitgliedsstaaten, das EU-Parlament und die Kommission bewilligen. Wir für unseren Teil wären eher für eine Abschaffung der Zusatzkosten im Binnenmarkt. Das sah das Parlament und die Kommission eigentlich für Ende dieses Jahres vor.
[Bild: Everythingpossible, Shutterstock]
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