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Schadenersatz für britische iPhone-Käufer? Gericht lässt Klage von Verbraucherschützern zu

Gericht Symbolbild

Britische iPhone-Nutzer könnten eine kleine Entschädigung erhalten: Hintergrund ist eine Klage, ausnahmsweise einmal nicht gegen Apple, sondern gegen dessen Chiplieferanten Qualcomm, die auf die lange umstrittene Geschäftspraxis des Modementwicklers zurückgeht.

Besitzer eines iPhones in Großbritannien könnten ein wenig Geld zurückerstattet bekommen, sollte eine nun eingereichte Klage der Verbraucherschutzinstitution Which? erfolgreich sein. Bei Which? handelt es sich um eine der deutschen Stiftung Warentest vergleichbare Einrichtung, die auch hin und wieder den Rechtsweg beschreitet, um Interessen von Konsumenten durchzusetzen oder Schaden von ihnen abzuwenden.

Im vorliegenden Fall zielen die Aktivitäten von Which? allerdings nicht gegen Apple, auch wenn sich ihre Klage auf Käufer eines iPhones beruft. Viel mehr richtet sich das Vorgehen gegen Qualcomm und ruft den jahrelangen erbitterten Konflikt zwischen Qualcomm und Apple in Erinnerung. Nicht nur Apple, die halbe Branche nebst verschiedener Regulierungsbehörden rund um die Welt hatten sich auf die Geschäftspraxis von Qualcomm eingeschossen, die überwiegend als unfair und unzulässig gesehen wurde.

Entschädigung für einzelnen Nutzer eher gering

Qualcomm verlangte lange einerseits eine prozentuale Abgabe pro verkauftem Gerät, das Qualcomm-Patente nutzt, statt wie üblich auf eine pauschale Lizenzierung zu setzen, drängte der zugleich auch auf Zahlung einer finanziellen Kompensation, wenn keine eigenen Chips eingekauft wurden. Apple machte schließlich einen durch diese Praxis entstandenen Schaden von einer Milliarde Dollar gegen Qualcomm geltend, doch vor den Gerichten konnte keine Einigung erzielt werden. Bekanntlich schloss man am Ende einen Vergleich, von dem wohl Qualcomm mehr als Apple profitiert haben dürfte, lest hierzu auch unsere damalige Meldung.

Hintergrund war, dass Apple immer dringender 5G-Modems für sein iPhone benötigte und Intel einfach nicht liefern konnte. Seitdem sprudeln die Gewinne für Qualcomm wieder, für sechs Jahre hat Apple neuerlich Lösungen der Kalifornier lizenziert. Die vielerorts gegen Qualcomm vorgebrachten Klagen laufen aber oft weiter. Sollte die nun von einem britischen Gericht zugelassene Klage von Which? erfolgreich sein, könnten rund 29 Millionen Nutzer eines iPhones im Königreich schadenersatzberechtigt sein, wie aus britischen Medienberichten hervorgeht. Was für Qualcomm fraglos schmerzhaft wäre, würde sich im Geldbeutel des einzelnen Käufers nur wenig bemerkbar machen. Mit umgerechnet rund 34 Euro dürfte ein iPhone-Käufer rechnen, der sein Gerät nach Oktober 2015 erworben hat.

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Roman van Genabith
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