Am gestrigen Abend stellte Google seine neue Hardware vor – das Pixel 10-Lineup und eine neue Watch – und entschied sich dieses Mal für einen anderen Ansatz: Das Event erinnert an einen Videopodcast, gehostet von Jimmy Fallon. Doch kommen wir zur Hardware, die sich optisch nahezu unverändert zeigt, unter der Haube aber aufgewertet wurde. Wir geben einen kurzen Überblick darüber.
Pixel Snap
Eine Änderung, die alle neuen Pixel-Smartphones gemein haben, ist eine Funktion namens Pixel Snap. Wer sich nichts darunter vorstellen kann, keine Sorge. Es handelt sich schlichtweg um Googles Interpretation von MagSafe inklusive des passenden Öko-Systems an Zubehör. Bei der Technik kommt nun Qi2 zum Einsatz, womit drahtloses Laden mit maximal 15 Watt möglich ist.
Zum Start wird es Ständer, Stative und Haltegriffe geben. Zudem soll es von „Made for Google“-Partnern Autohalterungen und -ladegeräte, Griffe, Brieftaschen und mehr geben. Das Geschäft mit den einträglichen Lizenzen hat also Nachahmer gefunden.
Pixel 10 Fold
Google hält am aufklappbaren Smartphone fest und präsentiert das Pixel 10 Fold. Optisch zeigt es sich nahezu unverändert, dennoch gibt es entscheidende Verbesserungen. Das äußere OLED-Display mit LTPO-Technik wächst von 6,3″ auf 6,4″ an. Innen gibt es maximal 8″, beide Bildschirme bieten eine maximale Helligkeit von 3000 Nits an. Beeindruckend sind die Fortschritte beim Scharnier, neben dem N5 ist es das einzige Foldable, welches eine IP68-Zertifizierung hat. Es ist somit im Gegensatz zum Fold 7 von Samsung gegen Wasser UND eindringenden Schmutz auf der Höhe der Zeit geschützt. Google warnt aber explizit davor, dies auf die Probe zu stellen.
Der Hersteller geht dies aber mit einem Kompromiss ein, mit 10,8 mm im zugeklappten Zustand bzw, 5,2 mm im aufgeklappten Zustand und einem Gewicht von 258 Gramm ist das Fold 10 kein Leichtgewicht. Immerhin stieg die Akkukapazität auf 5.015 mAh Akku an, der zudem mit USB-C mit 30 Watt geladen werden kann. Der Hersteller betont hier zudem eine neue Hauptkamera, die mit 48 MP auflöst und mit einer Blende von f/1.70 bietet. Abgerundet wird das Kamerasystem mit einer Superweitwinkelkamera mit 10,5 Megapixeln und einer Telekamera mit fünffacher optischer Vergrößerung und 10,8 Megapixeln.
Pixel 10 Pro XL und Pixel 10 Pro
Wer nicht falten möchte, greift stattdessen zum Pixel 10 Pro XL bzw. Pixel 10 Pro. Im Design hat sich nichts geändert, die Verbesserungen beziehen sich auf die Hard- und Software. Beide Geräte bieten ein LTPO-OLED-Display mit einer maximalen Displayhelligkeit von 3.000 Nits und unterscheiden sich nur nach der Größe – 6,8″ im 10 Pro XL und 6,3″ im Pixel 10 Pro. Geschützt wird dies durch Gorning Gorilla Glass Victus 2
Analog zum iPhone Pro ist auch hier die Rückseite matt gehalten, während der Rahmen glänzend ist. Erfreulich, beiden Geräten spendiert der Hersteller mit 5200 mAh (Pixel 9 Pro XL: 5060 mAh) bzw. 4870 mAh (Pixel 9 Pro: 4700 mAh) jeweils eine größeren Akku.Das Kamera-Setup der beiden Pro-Modelle besteht aus einem 50-MP-Weitwinkel, 48-MP-Ultraweitwinkel mit Makrofokus Dund einer 48-MP-Kamera mit 5-fach-Teleobjektiv mit bis zu 100-facher digitaler Vergrößerung. Der 100er-Zoom nutzt laut Google KI, um fehlende Bildinformationen synthetisch zu errechnen. Zudem verfügt die Frontkamera über einen 42-MP-Sensor mit Autofokus. Videos kann das Pixel 10 Pro mit 8K und 24/30 fps aufnehmen.
Das Pixel 10 bietet erstmals drei Linsen für die Kamera an
Das Pixel 10 stellt den Einstieg in die neuen Pixel-Serie vor, muss jedoch an vielen Stellen mit Abstrichen leben. So bietet das 6,3″-OLED-Display nur eine Full-HD-Auflösung und entweder 60 HZ oder 120 Hz Bildwiederholrate an. Die maximale Displayhelligkeit liegt bei 2000 Nits.
Auf den ersten Blick wurde die Kamera deutlich aufgewertet, erstmals kommen auch hier drei Linsen zum Einsatz. Die Hauptkamera hat 48 Megapixel, die Superweitwinkelkamera 13 Megapixel und die Telekamera mit fünffacher optischer Vergrößerung 10,8 Megapixel. Allerdings kommen kleinere Bildsensoren zum Einsatz, die Google mit Softwareoptimierungen ausgeglichen haben will. Optisch setzt Google hier wie beim iPhone 16 auf eine glänzende Oberfläche und einen mattierten Rahmen. Merkwürdig, das Pixel 10 unterstützt nur Wi-Fi 6e, im Vorjahr wurden ausnahmslos alle Modelle mit Wi-Fi 7 bestückt
Google Tensor G5
Alle neuen Geräte werden vom Google Tensor G5 angetrieben, der in 3 Nanometer von TSMC gefertigt wird und von Google selbst entwickelt wurde. Mit technischen Daten hält man sich vornehm zurück, der Hersteller gibt lediglich an, dass hier eine um bis zu 60 Prozent leistungsstärkere TPU als im Vorgänger zum Einsatz kommen soll. Die CPU-Leistung soll im Vergleich zum G4 um etwa 34% zugelegt haben. Gleichzeitig habe man die Effizienz und die Abwärme verbessert. Dem zur Seite stehen 16 GB RAM, lediglich das Pixel 10 muss sich mit 12 GB RAM begnügen. Neu ist, dass Google bei den Pro-Versionen auf sogenannten „Zoned UFS“-Speicher setzt. Diese Speichertechnologie soll die Performance und Lebensdauer der Pixel-10-Pro-geräte steigern.
Android 16 und viel K.I.
Alle neuen Pixel-Geräte kommen mit Android 16 und der neuen UI namens Material 3 Expressive und einer Vielzahl an neuen K.I.-Funktionen. Neu sind hier beispielsweise Magic Cue, das in bestimmten Anwendungen – etwa Google Messages oder der Telefon-App – proaktiv passende Informationen anbieten soll. Als Beispiel gibt Google Flugdaten an, wenn man mit einer Fluggesellschaft telefoniert. Dies wird jedoch zunächst nicht in Deutschland verfügbar sein. Neu ist auch der Camera Coach, der auf Knopfdruck eine Anleitung ausgibt, wie ein Motiv am besten zu fotografieren ist. Ferner soll mit dem Feature „Automatische Beste Aufnahme“ automatisch ähnliche Gruppenaufnahmen zu einem einzelnen optimierten Foto zusammenführen, auf dem „alle Personen von ihrer besten Seite zeigen“. Überdies soll mit der verbesserten Funktion „Mich hinzufügen“ die Person, die das Foto gemacht hat, zu Gruppenfotos hinzugefügt werden können. Als Standardassistent dient Gemini. Von Apple inspiriert ist zudem eine neue Tagebuch-App, die bereits im Play Store gelistet ist. Fast vergessen, die neuen Pixel-Geräte werden ebenfalls wieder mit sieben Jahren Softwareupdates versehen.
Preise und Verfügbarkeit
Die neuen Pixel-Smartphones können ab sofort vorbestellt werden und sollen am 28. August 2025 in den Handel gehen, die Ausnahme bildet das Pixel 10 Pro Fold. Dieses wird erst am 09. Oktober 2025 verfügbar sein. Lost geht es ab 899,00 Euro für das Pixel 10 mit 128 GB Speicher. MIt 256 GB Speicher werden 999,00 Euro veranschlagt. Das Pixel 10 Pro startet mit 128 GB Speicher bei bei 1099,00 Euro, 256 GB Speicher gibt es für 1199,00 Euro und 512 GB sind für 1329,00 Euro verfügbar. Wer mag, kann sich das Gerät auch mit 1 TbBSpeicher für satte 1589,00 Euro holen
Das Pixel 10 Pro XL startet mit 256 GB statt 128 GB Speicher und kostet in der Version 1299,00 Euro. Die weiteren Ausbaustufen sind 512 GB Speicher für 1429,00 Euro bzw. 1 TB für 1689,00 Euro. Das Pixel 10 Pro Fold mit 256 GB schlägt mit 1.899 Euro zu Buche. Für die Variante mit 512 GB verlangt Google 2.029 Euro und für die Version mit einem TB fallen 2.289 Euro an. Keines der Geräte lässt sich mit einer microSD-Karte erweitern, immerhin legt Google für ein Jahr 2 TB Cloud-Speicher und One AI Premium mit Google Gemini Advanced dazu.
Pixel Watch 4
In der vierten Generation kommt die Smartwatch wie gehabt in zwei Gehäusegrößen auf den Markt, mit 41 beziehungsweise 45 Millimetern Durchmesser. Optisch unterscheidet sich die Watch 4 nicht von ihrer Vorgängerin, schmalere Displayränder sollen eigenen Angaben zufolge aber 10% mehr Displayfläche bieten.
Das OLED-Display hat Google zudem ebenfalls gewölbt, was einen plastischeren Look ermöglichen soll. Kombiniert wird dies mit einer maximalen Displayhelligkeit von 3000 Nits.Pixeldichte und Bildwiederholrate sind indes unverändert. Sowohl in der kleinen als auch in der großen Uhr verbaut Google Akkus mit etwas höherer Kapazität (455 und 325 mAh). Die große Uhr läuft laut Google bis zu 40 Stunden lang mit einer Akkuladung, die kleine bis zu 30 Stunden. Der Ladeanschluss ist von der Unterseite an die Gehäuseseite gewandert. Über den neuen Anschluss steigt auch die Ladegeschwindigkeit, was alte Ladeschalen jedoch inkompatibel macht.
Neuer SoC
Google setzt beid er Pixel Watch als erste Smartwatch auf den neuen Smartwatch-System-on-Chip namens W5 Gen 2 von Qualcomm. Er ermöglicht die Kommunikation per Satellitenfunk. Die Pixel Watch 4 soll laut Google so auch ohne Mobilfunkempfang Notrufe absetzen können. Dies wird jedoch zunächst nur in den USA verfügbar sein. Ob und wann Kunden in anderen Ländern ebenfalls in den Genuss kommen, wollte man nicht beantworten. Dank Dualband-GPS gibt es hingegen eine bessere Positionsbestimmung.
Ansonsten keine Veränderungen
Ferner ist die Pixel Watch 4 identisch zu seinem Vorgänger, was Konnektivität, die verbaute Sensorik oder das Anschlusssystem der Armbänder betrifft. Es bleibt also auch bei 2 GB RAM und 32 GB Speicher. Ebenfalls unverändert ist die Anbindung über die App. Dies gilt auch für die Reparierbarkeit, denn die angekündigten Optionen zum Tausch des Akkus und/oder des Displayglases sind aktuell nicht mehr als Makulatur. Derzeit sind die Ersatzteile weder verfügbar noch nach Preis gelistet. Zudem sollen zunächst nur US-Kunden überhaupt die Möglichkeit dazu bekommen.
Preise und Verfügbarkeit
Hier machen wir es ganz kurz, hier hat sich im Vergleich zur Pixel Watch 3 nichts geändert. Die kleine Variante ohne Cellular startet bei 399,00 Euro, das größere Modell liegt in der gleichen Konfiguration bei 449,00 Euro. Mobilfunk, weiterhin kommt LTE zum Einsatz, kosten 100 Euro Aufpreis. Bestellungen werden ab sofort entgegen genommen, die Erstauslieferung erfolgt ab dem 09. Oktober 2025.
Neue In-Ears
Abgerundet wird die Flut an Produktneuheiten durch die neuen Pixel Buds 2a, welche die vorherigen Pixel Buds A ablösen. Unter der Haube hat sich überraschend viel getan. So kommt der Google Tensor A1 zum Einsatz, der die komplette Signalverarbeitung inklusive ANC übernimmt. Zudem ist so erstmals Spatial Audio möglich. Mit aktiviertem ANC sollen bis zu sieben Stunden Wiedergabezeit drin sein, mit voll aufgeladenem Ladecase sind bis zu 20 Stunden drin
Die Kopfhörer sind IP54-zertifiziert und damit gegen Staub geschützt und halten auch etwas Regen aus. Die Pixel Buds 2a sollen kleiner und leichter als die erste Generation sein und laut Google eine perfekte Passform haben, die durch vier mitgelieferten Ohreinsätze unterstützt wird. Die Kopfhörer sind IP54-zertifiziert und damit gegen Staub geschützt und halten auch etwas Regen aus.Preislich wird es deutlich teuer, die Pixel Buds 2a kosten nun 149,00 Euro
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