Nun ist es offiziell: Apples milliardenschwerer Such-Deal mit Google ist rechtswidrig. Ein US-Bundesrichter erklärte die berühmt gewordene Vereinbarung gestern am späten Abend für unzulässig. Sie besagt, dass Apple die Google-Suche gegen schweres Geld zur Standardsuche auf iPhone und Mac macht.
Dieser Richterspruch wiegt schwer und stellt ein Arrangement infrage, das Jahrzehnte bestand und von dem Apple, wie Google in hohem Maß profitiert hatten – sonst aber auch niemand.
Bundesrichter entscheidet: Such-Deal ist rechtswidrig
Der US-Bundesrichter Amit Mehta erklärte laut Agenturberichten, die Vereinbarung, bei der die Google-Suche die standardmäßig eingestellte Suchmaschine auf dem iPhone und anderen Apple-Produkten ist, verstoße gegen die gesetzlichen Vorgaben, wie sie im Sherman Act beschrieben werden, der das amerikanische Kartellrecht auf Bundesebene regelt.
Nach sorgsamer Auswertung aller Zeugenaussagen und Details zum Sachverhalt, kommt der Richter zu dem Schluss, dass Google als Monopolist gehandelt und mit der Vereinbarung mit Apple den Wettbewerb verzerrt hat.
Apple steht vor großer finanzieller Belastung
Die Entscheidung beendet ein Verfahren, das bereits vor Jahren vom US-Justizministerium angestrengt worden war. Der Richter hat noch kein Strafmaß festgelegt, Apple ist anders als Google auch nicht als Beklagter genannt, hat aber dennoch einiges zu verlieren.
Denn die Google-Milliarden, die seit Jahren so zuverlässig sprudelten, wurden stets im Services-Segment von Apple verbucht. Hier konnte der iPhone-Konzern seit Jahren fast immer wie durch Zauberhand zweistellig steigende Erlöse vermelden, auch wenn Apples Services längst nicht alle dieses eminente Wachstum abbilden. Doch die ergiebigen Erlöse aus dem App Store-Provisionsgeschäft und Posten wie die Google-Zahlungen erlaubten es, den Umsatz dieser Sparte, die für Apple in Zukunft immer wichtiger werden wird, Jahr für Jahr höher auszuweisen.
Sofern die Google-Milliarden ausbleiben und etwa eine Auswahl der Standardsuche durch den Nutzer verpflichtend eingeführt wird, dürfte das ein schwerer Schlag für ein Apple-Firmensegment werden, das die Konzernbilanz bislang fast immer mit starkem Wachstum stützen konnte.
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