Großbritannien hat ein richtungsweisendes Urteil in Bezug auf die App Store-Praktiken gefällt. Ein Gericht in London unterstellt Apple den Missbrauch seiner marktbeherrschenden Position. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig, die Strafe könnte sich auf bis zu 1,5 Milliarden Pfund belaufen.
Nicht nur in der EU, in China, Japan und Brasilien, sondern auch im Vereinigten Königreich kämpft Apple aktuell gegen regulatorische Maßnahmen bezüglich des App Stores. Wie in den anderen Ländern und Regionen auch, laufen in Großbritannien Verfahren, die eine marktbeherrschende Vormachtstellung des Stores aufbrechen sollen. In diesem Fall geht es um Apples Praktik, Entwickler übermäßig mit Provisionen zu belangen.
Gericht: Apple berechnet Entwicklern jahrelang „unfaire Provisionen“
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet über das Urteil des Londoner Gerichts. Eine Klage, der sich über 1.500 Entwickler angeschlossen haben, kritisiert Apple für das „Verlangen von überhöhten und unfairen Preisen“, um die Strukturen des App Stores nutzen zu können.
Zwischen Oktober 2015 und Ende 2020 habe Apple mit dieser Praktik seine Marktmacht ausgenutzt, urteilte nun das Gericht. Sollte das Urteil rechtskräftig werden, droht Apple eine Schadenersatzzahlung in Höhe von bis zu 1,5 Milliarden Pfund. Das sind nach aktuellem Kurs etwas 1,721 Milliarden Euro oder knapp 2 Milliarden US-Dollar.
Apple hat bereits angekündigt, in Berufung zu gehen. Im kommenden Monat soll es eine Entscheidung über die Rechtskräfigkeit und damit verbunden die tatsächliche Höhe der Strafzahlung geben. Wir halten euch auf dem Laufenden.



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