Wer Siri beschimpft oder beleidigt, muss damit rechnen, dass irgendwo Menschen den eigenen Ausbruch mitbekommen. Was bis jetzt nur eine, wenn auch begründete Vermutung war, bestätigt sich nun im Zuge weiterer Details zur Praxis von Apple und co. bei der Entwicklung ihrer Sprachassistentinnen.
Irgendwie hat man sich das doch immer denken können, oder? Natürlich kann ein Stück Code nicht beleidigt oder erschrocken sein, wenn wir es mit wüsten Verwünschungen oder auch sexuell übergriffigen Formulierungen bedenken, doch ein Mensch sehr wohl. – und genau das passiert offenbar auch ständig und auch das kann nicht wirklich überraschen. Interessante Einblicke gewährt ein aktueller Zeitungsbericht aber doch in die Arbeit der Transcriber, die für Apple und co. arbeiten, jedoch nur über Drittfirmen. Im Fall von Renate F ist das eine spanische Firma mit Sitz in Barcelona. Sie behandelt die Mitarbeiter fair, keineswegs ausbeuterisch. Auch unbefristete Arbeitsverträge gibt es nach vorangegangenen befristeten Verträgen, ob dies auch nach der Aussetzung von Apples Auswertungen der Siri-Befehle noch der Fall ist, muss sich zeigen.
Männer sind besonders vulgär
Auch keine Überraschung: Sexistische Anspielungen oder Schimpfwörter hört Renate F am häufigsten von Männern. Hier bewerte sie den Mitschnitt dann oft als „Unverständlich“, auch wenn dies nicht zulässig ist, aber so muss sich der Operator den Ton nicht länger anhören. Eigentlich ist es der Job von F und ihren Kollegen, die Sprachaufnahme mit der maschinellen Erkennung zu vergleichen und eventuell zu korrigieren. Die Erkennungsleistung selbst beurteilt sie als vergleichsweise gut, was sich auch in unseren Beobachtungen immer wieder gezeigt hat. Den ganzen, lesenswerten Bericht, der auch einige weitere Einblicke, die teils durchaus nachdenklich stimmen, könnt ihr hier finden.
6 Gedanken zu „Menschliche Siri-Transcriber hören viele sexistische Äußerungen von Männern“
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