Dass Sprachassistenten auf Zuruf reagieren, mag für den Nutzer sehr bequem sein. Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz, namentlich Andrea Voßhoff, sieht diese Funktion allerdings kritisch.
Dass die deutsche Datenschutzbeauftragte erst jetzt mit der Warnung vor diesem Ansatz aufschlägt, dürfte wohl an der jüngsten Vorstellung von Googles Heimassistenten liegen. Dabei haben sowohl Android als auch iOS eine Zuruffunktion über „Hey, Siri“ respektive „Okay, Google“ bereits seit Jahren tief in das Ökosystem integriert.
Gegenüber der Wirtschaftswoche übt Andrea Voßhoff nun scharfe Kritik an den Sprachassistenten:
Als Datenschützerin sehe ich intelligente Sprachassistenten, die mit einem Mikrofon permanent ihre Umgebung „belauschen“, kritisch. [Nutzer sollten] den Komfortgewinn durch die Nutzung des Sprachassistenten gegen eine – jedenfalls theoretische – Rund-um-die-Uhr-Überwachung der Privatsphäre [abwägen].
Bedenklich sei vordergründig, dass man nicht wisse, welche Informationen genau erfasst, genutzt und auch gespeichert werden. Mit der zunehmenden Verbreitung von aktiven Sprachassistenten auf Smartphones, Uhren und digitalen Lautsprecherboxen zu Hause ist rein theoretisch eine ständige Überwachung der Nutzer möglich.
Auch Apple arbeitet an einem Heimassistenten für zu Hause. Nach Google und Amazon ist es dann das dritte Großunternehmen, das sich derart im Wohnzimmer verankern will. In Zukunft werden sich hier wohl noch häufiger Datenschützer zu Wort melden.
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