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Jobs gegen Geld: Apple zahlt Arbeitern überzogene Vermittlungsgebühr zurück

Foxconn Mitarbeiterin arbeitet am MacBook

Apple veröffentlicht im Jahresrhythmus stets einen neuen Fortschrittsbericht zur Verantwortung für die Zulieferer. Wie Macrumors feststellen konnte, hat Apple nun den Bericht für 2015 enthüllt. Auf der entsprechenden Webseite steht der Bericht unter anderem als PDF-Download bereit. Die deutsche Version ist noch nicht online, dürfte jedoch zeitnah nachgereicht werden. Der Bericht offenbart unter anderem neue Details über Apples Bemühungen bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen um schließlich auch das Leben der Arbeiter angenehmer zu gestalten. Immer wieder geraten Apple Zulieferer, wie Foxconn, in die Schlagzeilen und sorgen mit menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen für Aufsehen.

Foxconn

Für den Bericht wurden weltweit 633 Unternehmen überprüft bei denen 1,6 Millionen Beschäftigte arbeiten. In Asien gehört Apple zu den begehrtesten Arbeitgebern. In der Vergangenheit waren die Arbeiter daher sogar bereit horrende Summen zu zahlen um einen Job bei Apple vermittelt zu bekommen. Dem aktuellen Bericht zufolge hat Apple den Arbeitern die überhöhten Vermittlungsgebühren der lokalen Agenturen zurück gezahlt. "Wir haben 3,96 Millionen Dollar an Beschäftigte in Drittfirmen zurückgezahlt, denen man diese maßlosen Gebühren abgenommen hatte", hält Apple als Senior Vice President für die Produktion, Jeff Williams fest. Apple ging weiteren Missständen nach und schickte auch zu junge Mitarbeiter, die im Rahmen der Betriebsprüfungen "aufflogen", bei fortlaufenden Lohnzahlungen wieder zurück in die Schule. In einigen Betrieben konnten anhand der neuen Überprüfungen, die im letzten Jahr bei 210 Unternehmen durchgeführt wurden, auch Beschäftigte ausfindig gemacht werden, die in einem erheblichen Umfang unbezahlte Überstunden leisten mussten. Dieser "Mangel" wurde laut Apple ebenfalls behoben. Zudem zahlte der Konzern an die Arbeiter insgesamt 900.000 US-Dollar Entschädigung.

Williams hält weiter fest, dass Apple ein umfangreiches Schulungsprogramm angelegt hat, welches bislang 2,3 Millionen Arbeitnehmer genossen und somit in Standards und auch in ihren Rechten als Beschäftigte geschult wurden. Zu den Themen-Schwerpunkten Sicherheit, Umwelt und Gesundheit am Arbeitsplatz wurden dem Bericht nach 600 Fabrik-Manager in einem 18-monatigen Trainingsprogramm weitergebildet.

Apple nimmt in dem Bericht auch Stellung zu den Rohstoff-Quellen. Seit 2011 ist Apple bemüht auf den Bezug von Mineralien zu verzichten, die in Konfliktregionen gefördert beziehungsweise verarbeitet werden. Im Rahmen des speziellen Programms habe man bereits vier Erzhütten aufgeben müssen, da die Betreiber sich gegen eine Überprüfung wehrten. Teilweise werden Tantalerze wie Tantalit und Coltan als Konfliktmineralien eingestuft. Die Mineralien werden unter anderem auch aus Minen in bestimmten Teilen der Demokratischen Republik Kongo gefördert, die wiederum von Rebellen kontrolliert werden. Die betroffenen Betriebe stehen im Verdacht Menschenrechtsverletzungen mitzufinanzieren.

In Vorbereitung auf den Marktstart des iPhone 6 habe jeder vierte Betrieb Probleme gehabt, hält der Bericht weiter fest. Schließlich konnte die maximale Anzahl von 60 Arbeitsstunden pro Woche oftmals nicht eingehalten werden. Im Dezember, nachdem der erste Ansturm vorüber war, sank die Anzahl der Arbeitnehmer in China, die 60 Stunden und mehr in der Woche arbeiteten, wieder auf unter zehn Prozent. Insgesamt wurden 1,1 Millionen Beschäftigte wöchentlich beobachtet um die Zahlen erheben zu können. Im Schnitt wurde bei den Zulieferern unter 49 Stunden die Woche gearbeitet. In der Vergangenheit kritisierten vor allem westliche Gewerkschaften immer wieder die langen, in China jedoch nicht ungewöhnlichen, Arbeitszeiten.

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Michael Kammler
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22 Kommentare zu dem Artikel "Jobs gegen Geld: Apple zahlt Arbeitern überzogene Vermittlungsgebühr zurück"

  1. Leon 12. Februar 2015 um 09:42 Uhr ·
    Nicht perfekt aber besser!
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    • Steve 12. Februar 2015 um 14:49 Uhr ·
      Haha lol. Ohne China wäre apple nichts. Dank den Chinesen können die Geräte herstellen lassen
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      • samed 12. Februar 2015 um 16:44 Uhr ·
        Xd sie könnten es auch in deutschland tun :) denk mal scharf nach wieso sie es in china tun :)
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  2. Nicolai 12. Februar 2015 um 09:43 Uhr ·
    stets bemüht
    iLike 6
  3. gast22 12. Februar 2015 um 10:14 Uhr ·
    … und nun warten wir auf die Berichte der übrigen Konzerne, wie Samsung oder Microsoft oder …
    iLike 7
    • hessekaja 12. Februar 2015 um 10:28 Uhr ·
      Bei Samsung habe ich keine Hoffnung mehr
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    • Nisl 12. Februar 2015 um 12:48 Uhr ·
      Solange in China und ähnlichen Ländern produziert wird, habe ich bei keinem Unternehmen Hoffnung auf gute Arbeitsbedingungen.
      iLike 1
  4. hessekaja 12. Februar 2015 um 10:26 Uhr ·
    da ich Apple Produkte kaufe ist mir wichtig das hier Ordnung geschaffen wird. Ich weis nicht ob ich mir EDV-Produkte die in USA oder Europa gefertigt werden leisten kann – schöner wär eine lokale Produktionsstätte.
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  5. Segafrefo 12. Februar 2015 um 10:34 Uhr ·
    Es ist mal wieder typisch für uns im Westen. Wir prangern alles an, was nicht unserem Standard entspricht. Wenn dann endlich unseren gelobten Anforderungen entspricht, dann beschweren wir uns über die hohen Preise und der Profit wegbricht. China ist und kann aufgrund der politischen Situation und der Einstellung zur „Arbeiterschaft“ nicht die westlichen Standards erfüllen. Auch kann die Masse der arbeitenden Bevölkerung mit einer geregelten 40 Stundenwoche nicht umgehen, da es für sie (noch) selbstverständlich ist, länger zu arbeiten. Es wird noch einige Jahre brauchen. Und dann? Dann wandern die Firmen in andere Länder ab, wie zum Beispiel Vietnam.
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    • hessekaja 12. Februar 2015 um 10:50 Uhr ·
      Thats It
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    • Sunny 12. Februar 2015 um 13:55 Uhr ·
      Na da hast du wohl etwas falsch verstanden. Wir im Westen prangern nicht die guten Arbeitsbedingungen und die daraus resultierenden hohen Preise an. Wir im Westen prangern die hohen Preise an, die sich wohl etwas konträr den Arbeitsbedingungen entwickeln. Wenn ich ein 3000€ Notebook kaufe und den gleichen Funktionsumfang auch für 700€ haben kann, erwartet man doch etwas mehr als Solarpanele in der Firmenzentrale im goldenen Westen. Zumindest die, die sich auch ein paar Gedanken machen. Wer mörderische Gewinne einfährt, muss sich eben auch mal unbequemen Fragen stellen. Die Ausrede Microsoft, Samsung, Puma, Adidas, Dell, A&F… wären auch nicht besser ist ja wohl sehr primitiv. Ich habe schon damals in der Schule gelernt, daß man sich nicht an schlechterem misst.
      iLike 2
  6. Wim_TheRun 12. Februar 2015 um 12:06 Uhr ·
    Hat die Dame auf dem Bild etwa ein iPad Pro in der Hand?! *ironie off*
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  7. smoga 12. Februar 2015 um 12:13 Uhr ·
    Lern noch ein bisschen mehr Deutsch, und dann versteht man Dich auch! Selbst in Deiner Region werden Mac’s nicht aus Holz gebaut, ist ja nicht Amerika.
    iLike 0
  8. roffl 12. Februar 2015 um 12:53 Uhr ·
    Immerhin was. Aber 60 Stunden Woche ist schon krass! Mir sind meine 40 Stunden schon genug!
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    • chris 12. Februar 2015 um 13:18 Uhr ·
      ich hab auch schon mal 60 Stunden pro Woche gehabt. Ist zwar nicht toll und so ziemlich 0 Privatleben allerdings wurde es auch angemessen entgütet :)
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      • Bert_Ha_24 14. Februar 2015 um 15:19 Uhr ·
        Ich arbeite regelmäßig 60+ Stunden / Woche, und empfinde dennoch genug Freizeit zu haben. Die ich dann durch mein entsprechendes Einkommen auch noch sehr genießen kann. Und 40 Stunden sind genug … Du wirst sehen @Roffi wo das hinführt. Am besten immer weniger arbeiten aber dafür mehr verdienen ! Wo kommen wir da hin !?
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    • Samy 12. Februar 2015 um 14:20 Uhr ·
      Süß geht ihr mal in der Gastronomie arbeiten. Im Dezember waren 300-400 Stunden Standard und JA ich rede von Deutschland bei ca 1250€ netto und nun rechnet mal fein. Mir selbst wurde vor 5 Jahren in München ein Job angeboten. 6 Tage Woche bei 14 Stunden täglich! 1300€ netto. Der Chef hat nicht verstanden das ich lachend rausgegangen bin. Andere Länder haben immer andere Arbeitseinstellungen! Und lieber Step by Step etwas verbessern als garnicht.
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  9. 12. Februar 2015 um 13:02 Uhr ·
    Hey, klasse! Heute ist mal wieder wir-argumentieren-wie-Grundschüler-Tag. Was interessiert es mich, dass andere Firmen auch unter beschissenen ausbeuterischen und für die Arbeitssklaven gesundheitsgefährdenden Bedingungen produzieren lassen, wenn ich mich über die Herstellungsbedingungen der von mir favorisierten Marke schlau machen will? Wozu immer das dumme Gesülze a la „ja, aber Samsung hat auch fiese Arbeitsbedingungen“ oder „aber Mikrosoft ist macht das ja auch so“? Macht es die Umstände für die durch Apple ausgebeuteten Menschen dadurch besser, dass andere Konzerne ja auch schlechte Arbeitsbedingungen haben (natürlich nur für die unteren Kasten, nicht fürs Management)? So bekommen wir es nie hin, dass Apple ehtisch vorbildlich produziert, weil ja immer jemand da ist, der noch ein bisschen schlechter ist, aber auf den man zeigen kann, um selbst nichts ändern zu müssen. Ist ja so schön bequem…
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    • hessekaja 12. Februar 2015 um 17:13 Uhr ·
      Ja, Apple sollte was ändern … das wünsche ich mir mehr als bekennender Käufer dieser Produkte … da Apple, anders als Sammsung & Co, eine sehr ausgeglichene Bilanz hat, muss das Unternehmen hier Vorreiter sein. Der Fehler, in Niedriglohnländern fertigen zu lassen um besser zu verdienen, diesem Fehler sind ausnahmslos ALLE westlich geprägten Unternehmern erlegen. Das krempelt die Weltwirtschaft um … erst jetzt haben die Arbeitskräfte in diesen Ländern die Möglichkeit den Menschenrechten nachzueifern und Veränderungen zu bewirken … auch China ist nicht mehr das China vor 40 Jahren. Eine nachvollziehbare Entwicklung. Was mich aber ärgert ist, das die Unternehmensleitungen nicht dazu lehrnen … denn sobald (Irland, –> Grichenland, –> Spanien, –> Mexico, –> Japan, –> Taiwahn, –> Südkorea,) –> China, –> Indien, in Sachen Menschenrechte nachgeholt haben, zieht die Karawane der ‚billigen Werkbank‘ hinterher und weiter und hinterlässt Trümmer. Marktwirtschaft ist Geldwirtschaft. Bitte Apple durchbrich mit deinem (meinem) Geld den Trend und fertige wieder zu Hause. Die Qualität der Produkte ist am höchsten wennsie direkt in dem Markt entwickelt & gefertigt wird, in dem sie verkauft wird. (Huch, das ist ja momentan auch China!)
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      • Bert_Ha_24 14. Februar 2015 um 15:20 Uhr ·
        Ja, genau… und dann die Geräte 50 % teurer verkaufen. Dann hört der Kindergarten endlich auf.
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