8. Oktober 2022

Roman van Genabith

iPod-Erfinder Tony Fadell: EU sollte Apple zu USB-C zwingen

Er gilt als der Vater des iPod und hat den erfolgreichsten MP3-Player entscheidend geprägt. Nun ist er in einer aktuellen Thematik grundlegend anderer Meinung, als sein ehemaliger Arbeitgeber: Die EU zwingt Apple, USB-C zu nutzen und das ist gut so, meint Tony Fadell.

Apple wird, wie alle anderen Hersteller von Smartphones und Tablets, bald schon gezwungen sein, USB-C in seinen Produkten einzuführen, das betrifft aktuell nur noch das iPhone, das Einsteiger-iPad und ein wenig Zubehör. Apple schießt wiederholt gegen diese Auflage, nennt sie innovationsfeindlich, doch verhindert wird sie nicht mehr. Das ist auch gut so, meint Tony Fadell.

Er gilt als Erfinder des iPod und er äußerte sich nun zur aktuellen Diskussion: USB-C als Vorgabe sei die richtige Richtung der EU, so der Entwickler auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Unternehmen zwingen, das richtige zu tun

Gefragt, ob der iPod auch mit USB 1.0 statt Firewire so erfolgreich gewesen wäre, ist die Antwort noch nicht ganz klar. Immerhin, USB wurde zu einem branchenweiten Universalstandard, den der Name schon verspricht, das honoriert Fadell. Im weiteren hat er eine klare Meinung: Unternehmen müssten manchmal gezwungen werden, sich so zu verhalten, wie es am besten für die Kunden ist. Apple habe mit Lightning eine Art Quasi-Monopol geschaffen, was nicht im besten Interesse der Kunden sei.

Große Unternehmen neigten manchmal dazu, die natürlichen Interessen ihrer Kunden nicht mehr zu berücksichtigen.

Die EU schreibt vor, dass bis Ende 2024 Smartphones, Tablets und andere elektronische Geräte einen einheitlichen Anschluss, eben USB-C, besitzen müssen. Zuletzt gab auch das Parlament grünes Licht für diese Vorgabe.

9 Gedanken zu „iPod-Erfinder Tony Fadell: EU sollte Apple zu USB-C zwingen“

  1. Die sollten sich mal lieber um einheitliche Ladestecker für Elektroautos kümmern, oder um den unbürokratischen Umgang mit Mini-PV-Anlagen anstatt einen ideologischen Feldzug gegen Apple zu kämpfen, den kein Apple-User haben will!
    • 1. Das eine schließt das andere ja nicht aus und 2. ich glaube nicht, dass Du im Namen aller Apple-User sprechen kannst. Ich hätte gern schon längst an allen  Geräten USB-C.
  2. Es geht nicht um Ideologie oder gar speziell „gegen“ Apple, sondernd um Vereinheitlichung. Apple nutzt hier nur noch Lightning, solange es erlaubt ist, weil sie beim letzten Wechsel Ende 2012 (iPod Dock-Connector Schnittstelle zu Lightning), der dazu führte, dass lizensiertes Zubehör nicht mehr zu iPhone/iPad passte, versprachen, dass sie diese Schnittstelle mindestens 10 Jahre unterstützen würden. 2023 kann man also mit einem iPhone mit USB-C rechnen und auch mit einem Schnittstellenupgrade der iPods/iPods Pro. Apple ist ja bei allen Macs und iPad Air/Pro (außer Standard iPad) schon „im Boot“ und allen aktuellen Netzteilen (nur noch USB-C) schon im Boot. Einheitlicher Ladestecker ist Typ-2-Ladestecker (Typ 2/Typ 2 CSS als europäischer Standard für Wechselstrom/Schnelladung mit Gleichstrom (theoretisch seit 2014). Noch existierende Chademo (u.a. Renault/Nissan) und Tesla Supercharger (Tesla Model S/X). Alle Neufahrzeuge in Europa haben nur noch diesen (habe Elektrofahrzeug seit 2021 mit Type-2 CSS).
    • Spielt aber keine Rolle wenn die Produkte in der Eu verkauft werden. Hier muss man sich an geltende Gesetze halten und darf generell nicht einfach alles Einführen wonach einem steht …

Die Kommentare sind geschlossen.