In Zeiten von Corona und Homeschooling setzt Bremen ein starkes Zeichen in Sachen Bildung: Das Land schafft tausende Tablets an, die Schüler zum Lernen nutzen können, deren Familien sich die Anschaffung ansonsten nicht hätten leisten können. Bei dieser Offensive setzt Bremen auf das nicht eben günstige iPad.
Es ist eine Großbestellung, die das Land Bremen gerade auf den Weg bringt. Mehrere zehntausend Tablets möchte das kleine Land für seine Schulen anschaffen – für Schüler und Lehrer. Die Beschaffung erfolgt im Rahmen des Bildungsdigitalpakts, jenem Milliardenschweren, aber hoch umstrittenen Förderprogramm, das deutsche Schulen fit für die Digitalisierung machen soll. Als Corona kam, wurde der Bildungspakt umgehend mit frischen Finanzmitteln ausgestattet. Noch einmal eine halbe Milliarde Euro soll nun dafür sorgen, dass in Zeiten der Pandemie nicht tausende Schüler bildungstechnisch abgehängt werden. Bremen nutzt diese Mittel und schießt auch selbst noch einmal Geld zu. Für zunächst 16,7 Millionen Euro werden iPads für die Schulen im Land beschafft, erklärte das Land. Zunächst werden rund 7.600 iPads für Lehrkräfte in Bremen angeschafft.
In einem zweiten Schritt werden noch einmal gut 30.000 iPads für die Schüler in Bremen beschafft. Diese sollen an Schüler verliehen werden, die sich kein eigenes Tablet leisten können, um am Homeschooling teilzunehmen.
Schulen entscheiden über Vergabe an die Schüler
Wie es in der Mitteilung weiter heißt, wird es den Schulleitungen überlassen sein, an welche Schüler die Geräte verliehen werden. Die Zuteilung soll gemäß der Bedürftigkeit in den Familien erfolgen. Für iPads habe man sich entschieden, weil diese sich nahtlos in die lokale IT-Landschaft einbinden lassen. Zur Betreuung des neuen, umfangreichen Geräteparks werden auch neue Jobs geschaffen. 27 neue Mitarbeiter sollen technischen Support leisten und auch Weiterbildungen organisieren.
Apple bietet mit seinen Bildungs-Produkten Schoolwork und Classroom Lösungen, die speziell für das digitale Klassenzimmer entwickelt wurden. Mit ihnen können Lehrer Klassen managen, mit Aufgaben versorgen und Material bereitstellen.
In einer zweiten Phase stellt das Land die Beschaffung weiterer 60.000 iPads für Schüler in Bremen in Aussicht. Hierfür ist eine Finanzierung allerdings noch nicht gesichert. Bremen gehört zu den ärmsten Ländern in der Bundesrepublik, die Arbeitslosigkeit gerade auch unter jungen Erwachsenen ist relativ hoch, die Baustellen im Bereich Bildung und Soziales sind zahlreich. Vor diesem Hintergrund ist die beschlossene Initiative ein vielversprechendes Vorhaben zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit in Corona-Zeiten.
8 Gedanken zu „Homeschooling mit dem iPad: Bremen kauft 30.000 Tablets für Schüler“
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