Obwohl Kinoketten strikt gegen sogenanntes Premium Video on Demand sind, verfolgen große Hollywood-Label weiterhin den Plan, Kinofilme kurz nach ihrer Premiere zu veröffentlichen. Auf ausgewählten Portalen sollen die Filme zu hohen Preisen angeboten werden, Apple soll sich angeblich an Gesprächen beteiligen. Der DVD-Verkauf würde darunter zusätzlich leiden.
Hollywood-Label verfolgen länger das Ziel von Premium Video on Demand, kurz PVoD. Allerdings lehnen sich die Kinoketten dagegen auf, weshalb Pläne vorerst auf Eis gelegt wurden. Mag man meinen. Bloomberg liegen Insider-Informationen vor, dass Hollywood immer noch in Verhandlungen sei. Demnach sei Universal Pictures und Warner Bros in Gesprächen mit Apple und Comcast. Ohne die Zusammenarbeit der Kinos sollen Filme kurz nach ihrer Premiere bereits zum Kauf angeboten werden – allerdings ausschließlich digital. Dem Bericht zufolge soll der Deal so schnell wie möglich abgeschlossen werden, um bereits Anfang 2018 die ersten Inhalte anbieten zu können.
Läuft alles nach Plan, sollen Filme 17 Tage nach ihrer Kinopremiere bei iTunes angeboten werden. Der Preis dafür ist mit 50 US-Dollar jedoch recht hoch bemessen. Anschließend wird der Preis zwischen der vierten oder sechsten Woche nach Veröffentlichung auf 30 US-Dollar gesenkt, so Bloomberg. Aktuell werden DVDs und Blu-Rays durchschnittlich erst drei Monate nach ihrer Premiere im Kino veröffentlicht. Das neue PVoD Angebot würde allerdings dafür sorgen, dass DVD Verkäufe weiterhin abnehmen. Immer mehr Zuschauer setzen auf digitale Inhalte oder Streamingdienste, allein im ersten halben Jahr 2017 ist der Absatz von DVD-Filmen um zehn Prozent gesunken.
Ob der Deal letztlich zustande kommt, ist ungewiss. Sollten sich Apple und Hollywood einig werden, bleibt den Kinoketten jedenfalls kaum ein anderer Weg übrig als das Vorhaben zu akzeptieren. Disney ist indes nicht in die Pläne verwickelt. Der Produzent hat erst vor einigen Tagen angekündigt, sich aus Netflix zurückziehen und einen eigenen Streamingdienst etablieren zu wollen.
10 Gedanken zu „Hollywood: Kinofilme könnten nächstes Jahr kurz nach Premiere in iTunes angeboten werden“
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