WhatsApp soll es verboten werden, Daten seiner Nutzer an die Konzernmutter Facebook weiterzugeben. Genau dies sehen die neuen Datenschutzrichtlinien des Messengers vor, die im Vorfeld für so viel Wirbel gesorgt hatten, die im Raum der EU aber vorerst ohnehin nicht angewendet werden sollen. Für Hamburgs Datenschutzbeauftragten ist das aber zu wenig.
WhatsApp hat seine Nutzer weltweit zuletzt den neuen Datenschutzrichtlinien zustimmen lassen. Diese werden in wenigen Wochen verbindlich wirksam, wer bis dahin nicht zugestimmt hat, kann den Dienst im Anschluss nur noch mit deutlichen Einschränkungen und später gar nicht mehr nutzen, wie wir in einer früheren Meldung berichtet hatten.
Die neuen Richtlinien sehen unter anderem vor, dass WhatsApp Nutzerdaten auch an die Konzernmutter Facebook weitergeben darf, auf dass sie dann im Konzern nutzbringend – sprich umsatzsteigernd – zur Anwendung gebracht werden. Nach heftigen Protesten wurde aber klar: Für die EU wird diese neue Praxis zunächst nicht vollzogen. Dennoch: Für Johannes Caspar, den Hamburger Datenschutzbeauftragten, wird die DSGVO verletzt.
WhatsApp soll die Datenweitergabe an Facebook verboten werden
Er sieht eine aus Uninformiertheit der rund 60 Millionen deutscher Nutzer entstandene, erzwungene Einwilligung und einen potenziellen Verstoß gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung, genauer ihren Artikel 66. Mit dem eingeleiteten Verwaltungsverfahren gegen die Facebook-Tochter in Hamburg hätte Caspar die Möglichkeit, ein Verbot des fortgesetzten Datenaustauschs anzuordnen. Zunächst kann WhatsApp aber zum Sachverhalt Stellung nehmen. Im Vorfeld hatte die Facebook-Messengertochter bereits wiederholt erklärt, sich falsch verstanden zu sehen, Apfelpage.de berichtete: Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Nachrichten bleibe weiterhin unberührt, hatte WhatsApp wiederholt erklärt.
6 Gedanken zu „Hamburgs Datenschützer will WhatsApp Datenaustausch mit Facebook verbieten“
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