Im großen KI-Rennen steht Apple mächtig unter Druck: Nicht nur ist man mit eigenen Sprachmodellen deutlich hinter den Marktführern, auch gehen mehr und mehr der eigenen Top-Talente zur Konkurrenz. Nun verlassen zwei weitere KI-Köpfe den iPhone-Konzern – und gehen zu Meta.
Nur wenige Tage nachdem bekannt wurde, dass Apple-Manager Ruoming Pang – bislang verantwortlich für die Entwicklung großer Sprachmodelle (Foundation Models) in Cupertino – zu Meta gewechselt ist, verstärkt der Facebook-Konzern seine Offensive mit weiteren namhaften Neuzugängen aus Cupertino.
Laut einem Bericht von Bloomberg werden zwei seiner früheren Apple-Kollegen, Mark Lee und Tom Gunter, dem neuen Superintelligence Labs Team bei Meta beitreten.
- – Mark Lee war Pangs erste Einstellung bei Apple und galt als Schlüsselmitglied im Aufbau des Foundation Models Teams.
- – Tom Gunter war als Distinguished Engineer einer der ranghöchsten Experten der Gruppe.
Lee hat Apple bereits verlassen und bei Meta begonnen. Gunter verließ Apple im vergangenen Monat, hatte zunächst bei einem anderen KI-Startup unterschrieben, sich dann jedoch für Meta entschieden.
Nicht nur, aber auch das große Geld lockt die Talente von Apple fort
Diese Wechsel folgen auf den spektakulären Abgang von Pang, der einem Bericht zufolge bei Meta ein Vergütungspaket von über 200 Millionen US-Dollar für die kommenden Jahre erhalten soll. Schon damals hatte Bloomberg berichtet, dass auch weitere Führungskräfte aus Apples KI-Team den Konzern verlassen könnten, was sich nun zu bewahrheiten scheint. Die astronomischen Summen sind sicher der eine Faktor, der mehr und mehr führende Köpfe aus Apples KI-Abteilung fort lockt. Ein anderer ist indes wohl die Möglichkeit, bei einem Unternehmen zu arbeiten, das in diesem Bereich nicht nur deutlich weiter ist, sondern auch ein höheres Innovationstempo und damit verbunden eine ausgeprägtere Produktorientiertheit an den Tag legt.
Zuckerbergs Meta forciert KI-Offensive mit Hochdruck
Meta-CEO Mark Zuckerberg hatte zuletzt klargemacht, dass generative KI oberste Priorität für das Unternehmen hat. Während bisher vor allem Talente von OpenAI und Google abgeworben wurden, gerät nun auch Apple ins Visier.
Hintergrund sind interne Unruhen in Apples KI-Abteilung: Dort herrscht laut Insidern Frust über die schleppende Entscheidungsfindung und über die anhaltende Unsicherheit, ob Apple langfristig auf eigene Modelle setzen oder doch auf Drittanbieterlösungen für Siri und Co. zurückgreifen will.
Das Stimmungsbild unter Apples KI-Ingenieuren scheint zu kippen – Meta nutzt diesen Moment, um weitere hochkarätige Entwickler abzuwerben, noch bevor Apple seine Strategie neu ausrichten kann. Der Kampf um die besten KI-Talente der Branche verschärft sich damit weiter.