Androids Sicherheitschef hat sich jüngst zur Sicherheit des Google-Betriebssystems geäußert: Seiner Meinung nach ist Android inzwischen ebenso sicher wie iOS, wenn nicht gar noch sicherer. – eine streitbare Position.
Der Chef der Entwicklung der Sicherheitsmechanismen für Android David Kleidermacher hat sich anlässlich eines Rückblicks auf das Android-Jahr 2017 zur Sicherheit des Systems geäußert. Android habe 2017 bei der Sicherheit einen großen Schritt vorwärts gemacht, so der Entwicklungsleiter.
Heute sei Android, was die Sicherheit betrifft, in der Branche führend und setze Maßstäbe. Ohne dabei Namen zu nennen, deutete er an, dass das Betriebssystem von Google sich mindestens auf Augenhöhe mit den großen Wettbewerbern befinde – da gibt es ja bekanntlich nicht mehr viel – vielleicht in einigen Aspekten sogar schon weiter sei.
Gleichzeitig machte er klar, die Probleme bei der Sicherheit von Android im Vergleich etwa zu iOS sind bekannt: Apps können auch aus weniger vertrauenswürdigen Quellen installiert werden und der Weg der Patches von Google über die Hersteller bis zum Kunden ist zu lang.
Das ist auch ein Punkt, der jüngst noch von einer Studie hervorgehoben worden war, die die Sicherheit und Update-Versorgung der beiden großen Akteure vergleicht.
Auch wenn Android nicht mit der Priorität auf Sicherheit entwickelt worden wäre, so Kleidermacher, könne man sie nun nachträglich implementieren.
Und tatsächlich: Die Fortschritte, nicht nur bei der Sicherheit, die Android in den aktuellen Versionen, bis hin zu Android 8.0 Orio, gemacht hat, sind ganz bemerkenswert.
Opensource sicherer als Apples Ansatz
Das Problem bei Android liegt neben der miesen Update-Moral der Hersteller und den Apps aus Drittquellen aber auch in der extremen Fragmentierung der Plattform. Zu viele Nutzer profitieren nicht vom aktuellen Standard der Android-Sicherheit, weil sie Telefone mit teils dramatisch veralteten Android-Versionen erwerben, die sich nie einer aktuellen Version werden erfreuen können.
David Kleidermacher verwies außerdem auf einen Punkt, den Entwickler bei Opensource-Projekten häufig anführen: Durch das geballte Wissen einer riesigen Entwicklergemeinde sei die Sicherheit des +quelloffenen Android potenziell immer höher: Weil die Android-Entwickler aus einer viel breiteren Basis an Einsendungen und Code-Überprüfungen schöpfen könnten als es bei einem nicht quelloffenen Entwicklungsansatz möglich wäre.
Diese Argumentation ist freilich nicht neu und hat auch zahlreiche Gegenargumentationen erzeugt.
Tatsächlich steht einer immensen Kreativität und Aufmerksamkeit einer großen Gemeinde an Entwicklern oft auch eine Unübersichtlichkeit eines Projekts gegenüber, die häufiger dazu führte, dass katastrophale Sicherheitslücken unentdeckt über Jahrzehnte durch den monströsen Code geschleppt wurden.
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