Mit einer unfreundlichen Aktion verärgert Spotify aktuell Nutzer und Entwickler: Es soll nicht länger möglich sein, Playlisten zu anderen Musikdiensten zu übertragen. Diese äußerst praktische Funktion soll künftig zum Ausschluss von der Nutzung des SDK führen – ein etwas verzweifelt anmutender Versuch, Abwanderung von Nutzern zu stoppen.
Spotify war heute schon einmal Thema unserer Berichterstattung, allerdings in einem deutlich positiveren Kontext. Eine weitere Entwicklung verärgert hingegen aktuell Nutzer und auch Entwickler: Spotify hat damit begonnen, gegen Dienste vorzugehen, die den Transfer von Mediathek-Inhalten zu anderen Anbietern anbieten.
Dabei wird natürlich nicht die Musik als solche transferiert, die heruntergeladenen oder auch online gestreamten Titel bleiben in jedem Moment Eigentum des jeweiligen Streaminganbieters und können lediglich im Rahmen eines Nutzungsrechts vom Anwender verwendet werden. Viel mehr bieten verschiedene Dienste einen Übertrag des Indexes an. Die Songs der eigenen Mediathek im Quelldienst werden bei einem anderen Streamingdienst – dem Zielanbieter – im dortigen Katalog gesucht.
In der Folge werden dann die ausgewählten Wiedergabelisten zum neuen Anbieter verschoben respektive dort erneut angelegt und mit den entsprechenden Songs gefüllt. Dieser Weg erleichtert den Umzug von einem Dienst zu einem anderen und genau davor hat Spotify offenbar nun solche Angst bekommen, dass man den Nutzern diesen Weg versperrt.
Spotify droht Entwicklern mit Sperre der SDK-Nutzung
Wie etwa die Betreiber des Wechseldienstes SongShift berichten, erlaube Spotify nach wie vor die Übertragung von Mediatheken zu Spotify-Konten, aber eben nicht mehr umgekehrt. Wenn dies doch angeboten wird, erfolge der Ausschluss von der Nutzung der Entwicklerschnittstelle.
Spotify hatte zuletzt häufiger in dramatischen Worten Konkurrent Apple angegriffen,, da dessen Kombi-Bundle Apple One das eigene Geschäftsmodell quasi ins Aus reiße. Wenn allerdings das Spotify-Geschäftsmodell so arg gefährdet ist, dass ein aggressiver Zweitplatzierter auf dem Streamingmarkt plus einige wechselwillige Kunden es bereits zum Zusammenbruch führen, erfüllt sich womöglich auch ein Schicksal.
7 Gedanken zu „Gefangene Musik: Spotify verbietet Transfer von Playlisten zur Konkurrenz“
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