Verschlüsselung ist ja eine tolle Sache, so lange wir sie knacken können: Das ist die Essenz einer Rede von FBI-Direktor Christopher Wray. Im Kern sagt der Sicherheitsstratege damit nichts, was US-Ermittlungsbehörden nicht auch früher bereits propagierten. Apples Verschlüsselung ist zu sicher.
Man muss sich das so vorstellen: Eine wirklich sichere, das heißt für jeden Privatmann ausreichend sichere Verschlüsselung wird von den meisten Vertretern aus Politik und Sicherheitskreisen stets wortreich gutgeheißen. Doch etwas, das für den Privatmann sicher genug ist, soll dann nicht wirklich sicher sein, der Staat und seine Organe sollen durch die Verschlüsselung schneiden wie ein Messer durch Butter.
Diese Argumentation ist immer dann zu beobachten, wenn Politiker und Ermittlungsbehörden versuchen zu erklären, dass im Kampf gegen Terror und Verbrechen die Privatsphäre eben kein schützenswertes Rechtsgut mehr ist. Nicht viel mehr bekräftigte FBI-Direktor Christopher Wray einmal mehr auf einer Rede, die er ausgerechnet vor Sicherheitsforschern während einer Cyberkonferenz in New York hielt.
Apple habe sich erfrecht eine Verschlüsselung zu entwickeln, die dazu führe, dass allein im letzten Jahr ein Stapel von 7.800 Geräte auf den Tischen des FBI aufgehäuft wurde, die man gerne auslesen möchte, enthielten sie doch ganz gewiss erhellende Informationen, die im Kampf für Recht und Ordnung womöglich über Sein oder Nichtsein entscheiden könnten.
Über die Hälfte der Geräte, die man versuche zu entschlüsseln, verweigerten sich den Ermittlern, so der Leiter der Behörde weiter, der das Amt erst seit August bekleidet. Letztere Bemerkung wirft allerdings die höchst interessante Frage auf, welche Geräte die Behörde erfolgreich entschlüsselte.
6 Gedanken zu „FBI-Direktor Christopher Wray: Nur eine schlechte Verschlüsselung ist eine gute Verschlüsselung“
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