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EU: Apple darf Privatsphäre nicht als Ausrede für App Store-Öffnung missbrauchen

EU Flagge

Apple hat bei seiner App-Tracking-Transparenz auch weiterhin den Segen der EU-Kommission. Bedeutend kritischer sieht die Kommission allerdings den App Store. Hier steht der Vorwurf im Raum, Apple trage die Privatsphäre der Nutzer als Schutzschild vor sich her, um seinen App Store nicht öffnen zu müssen.

Apples App Store-Modell steht aktuell unter immensem Druck: In der EU könnte der Digital Markets Act Apple dazu zwingen, seinen App Store zu öffnen beziehungsweise zuzulassen, dass Nutzer aus alternativen Quellen Apps auf ihr iPhone oder iPad laden können. Eine der Architektinnen dieser neuen EU-Richtlinie ist Margrethe Vestager, die in der EU-Kommission nach wie vor Aspekte der Wettbewerbspolitik verantwortet. In einem Interview mit der Agentur Reuters erklärte sie nun, Apple solle nicht den Fehler machen zu glauben, es könne den Wettbewerb ausbremsen, indem man sich hinter Argumenten der Privatsphäre verschanze.

Effektiv sei es nach ihrer Einschätzung ohne weiteres möglich, Apps aus alternativen Quellen auf das iPhone zu lassen, ohne damit die Sicherheit der Nutzer einzuschränken. Genau das hatte Apple und auch Tim Cook immer wieder vehement bestritten und wortreich erklärt, dass mit dem Erscheinen alternativer App Stores die Sicherheit des iPhones faktisch zerstört sein werde, wie wir in einer früheren Meldung berichtet hatten.

Keine Probleme mit App-Tracking-Transprarenz

Genau um diesen Punkt drehen sich auch eine Reihe weiterer Untersuchungen von Regulierungsbehörden etwa in Japan sowie in Großbritannien. Darüber hinaus adressiert auch eine Gesetzesinitiative in den USA eben diesen Punkt. Da mag es für Apple nur von geringerem Trost sein, dass die EU mit der ebenfalls umstrittenen App-Tracking-Transparenz zumindest für den Moment keine Probleme hat.

Diese neue Funktion verursache ihr keine Sorgen, so Vestager. Die entsprechenden Einstellungen stünden allen iPhone-Nutzern zur Verfügung. Grundsätzlich sei es zu begrüßen, wenn Unternehmen Bürgern mehr Möglichkeiten zur Festlegung von Präferenzen der Datennutzung geben würden. Französische Wettbewerbshüter äußerten sich in der Vergangenheit bereits ähnlich, schränkten aber ein, es müsse geprüft werden, inwieweit Apple sich hier selbst unzulässige Vorteile verschaffe.

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Roman van Genabith
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12 Kommentare zu dem Artikel "EU: Apple darf Privatsphäre nicht als Ausrede für App Store-Öffnung missbrauchen"

  1. H.Rauch 3. Juli 2021 um 18:39 Uhr ·
    Die Nutzer werden nicht gefragt, ob sie das überhaupt wollen, ich persönlich bin für meinen Schutz und möchte keinen freien Shop.
    iLike 50
  2. Frank 3. Juli 2021 um 18:50 Uhr ·
    Ich werde nur im App Store Kaufen und laden.
    iLike 29
    • jar 3. Juli 2021 um 19:40 Uhr ·
      Trotzdem würde damit ein Tor aufgemacht werden, das vergessen viele
      iLike 11
  3. Andi68 3. Juli 2021 um 19:57 Uhr ·
    Definitiv: ich möchte keinen „offene“ Apple Store. Wollte ich Ramsch, hätte ich Android.
    iLike 28
  4. skymind 3. Juli 2021 um 21:28 Uhr ·
    Diese Vestager soll ihre Finger aus Sachen lassen, von denen sie ganz offensichtlich keine Ahnung hat…! 😠
    iLike 14
  5. Thorsten 3. Juli 2021 um 22:38 Uhr ·
    Ganz ehrlich, beide Seiten haben irgendwie Recht. Ist ein zweischneidiges Schwert.
    iLike 3
  6. Stanger 4. Juli 2021 um 15:49 Uhr ·
    Was sich die Dumme EU reinhängt Apple wird schon alles richtig machen , die sollen sich mal um andere dinge kümmern .
    iLike 3
  7. Stanger 4. Juli 2021 um 15:52 Uhr ·
    Wir brauchen die EU nicht Brüssel ist sowieso eine Stelle wo due Politiker kommen und gehen wie sie wollen , deswegen Auflösen denn Verein und feeding ist
    iLike 0
    • ohne Punkt und Komma 5. Juli 2021 um 20:29 Uhr ·
      Falsch die Eu ist die Zukunft
      iLike 2
  8. Meinrad 6. Juli 2021 um 00:27 Uhr ·
    Apple sollte dann nur noch die Installation von signierten Apps zulassen. Dann wäre es auch egal, wo die Dateien zur Installation herkommen. Die Apps könnten dann nur installiert werden, wenn sie vollkommen mit der geprüften App übereinstimmen. Apple muss die Apps, die nicht in ihrem Appstore gekauft worden sind, dann aber nicht mehr automatisch aktualisieren oder bei einem Gerätewechsel reinstallieren. Und wenn so ein alternativer Appstore pleite geht, dann ist es fraglich, wer sich dann noch um Updates und Reinstallationen kümmern soll. Für mich wäre der Kauf einer App in einem alternativen Appstore völlig unattraktiv. Und auch, wenn ich Entwickler wäre, hätte ich kein Interesse daran, meine Apps in alternativen Appstores einzustellen. Das macht viel zu viel Arbeit und bringt nichts.
    iLike 0
    • nobody 17. Juli 2021 um 03:46 Uhr ·
      @Meinrad, bei einem alternativen AppStore hätte Apple -Gott sei Dank- kein Mitsprachrecht in bezug auf App-Installation. Dieses Recht stünde dem Betreiber des alternativen AppStores zu, sowie natürlich den entsprechenden Usern. Entsprechendes gälte für App-Aktualisierungen. Das Ganze nenne ich: „Wettbewerb“. Und, weißt Du was, Meinrad?: Wettbewerb ist gut für den Kunden, hinsichtlich Qualität und Preiswürdigkeit.
      iLike 0
  9. nobody 17. Juli 2021 um 03:46 Uhr ·
    @Meinrad, bei einem alternativen AppStore hätte Apple -Gott sei Dank- kein Mitsprachrecht in bezug auf App-Installation. Dieses Recht stünde dem Betreiber des alternativen AppStores zu, sowie natürlich den entsprechenden Usern. Entsprechendes gälte für App-Aktualisierungen. Das Ganze nenne ich: „Wettbewerb“. Und, weißt Du was, Meinrad?: Wettbewerb ist gut für den Kunden, hinsichtlich Qualität und Preiswürdigkeit.
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