Twitter, das zurzeit X genannt wird, reagiert mit einer Klage auf Berichte zur Aussetzung der Anzeigen einiger großer Werbekunden. Darin wird von irreführender Berichterstattung gesprochen. Juristen schätzen die Chancen der Klage allerdings als gering ein, da Twitter selbst den Kern der Anschuldigungen bestätigt hatte.
Der Kurznachrichtendienst X, der lange als Twitter bekannt war, möchte mit einer Klage auf die Berichterstattung reagieren, die die Aussetzung von Anzeigenschaltungen wichtiger Werbekunden begleitet hatte. Eine Reihe großer Unternehmen hatte ihre Werbeaktivitäten auf Twitter einstweilen ausgesetzt, darunter Apple, Discovery, IBM, Lionsgate, Paramount, Sony und Warner Brothers, Apfelpage.de berichtete. Hintergrund dieser Entscheidung war wohl einerseits, dass die Anzeigen der Kunden neben Posts mit Hassrede und extremistischen Positionen gezeigt wurden.
Klage von X wird geringe Erfolgsaussicht eingeräumt
Die eingereichte Klage beschuldigt Verlag und Redakteure, die an der Berichterstattung über die Vorgänge mitgewirkt hatten, der Irreführung und Manipulation von Tatsachen. Im Fokus stehen dabei Screenshots, die den Umstand der Werbeplatzierung unter Hass-Postings belegte. Wäre an diesen Bildern manipuliert worden, würde das die Glaubwürdigkeit der Reporter beschädigen, doch davon spricht X in der Klage auch nicht.
Tatsächlich hat Twitter-CEO Linda Yaccarino die Chancen der Klage wohl allein dadurch deutlich eingeschränkt, dass sie in anschließenden Äußerungen den Wahrheitsgehalt der Berichte bestätigte, wie TechCrunch ausführt. Tatsächlich kam es zu der berichteten räumlichen Nähe von Anzeigen der bewussten Unternehmen zu extremistischen Inhalten. Das kann immer dann der Fall sein, wenn Nutzer vermehrt extremistischen Accounts folgen, was wenig überraschend ist. Zudem ist auch nicht völlig klar, ob dieser Umstand allein ausschlaggebend für die Entscheidung von Apple und Co. war. Auch ein Post von X-Besitzer Elon Musk könnte dazu beigetragen haben, der hatte sich einen antisemitischen Post mit einem Tweet in Teilen zu eigen gemacht.
7 Gedanken zu „Erfolgsaussicht gering: X klagt nach Aussetzung von Werbung von Apple und Co.“
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