Das iPad Pro hat ein App Store Problem. Mit dieser Überschrift mein das US-Magazin TheVerge nicht etwa den Umstand, dass im Store kurioser Weise die meisten Apps mit iPhone-Screenshots angezeigt werden, sondern die Tatsache, dass es viele innovative Programme gar nicht erst in den Verkauf schaffen.
Der Grund liegt dem Vernehmen nach in den Zweifeln vieler kleiner und mittelständiger Entwickler über das Geschäftsmodell. Auf der einen Seite soll das iPad Pro High-End-Applikationen anbieten können, die maximale Produktivität oder neuartigen Spielspaß versprechen – auf der anderen Seite müssen diese Programme im App Store angeboten werden. Jener digitaler Anwendungsladen, indem Apps mit einem Preis über den durchschnittlichen 99ct bis 2,99 Euro nur mit Zögern geladen werden.
Bereits vor einiger Zeit äußerten die Entwickler von Sketch ihre Bedenken auf einer Designer-Community:
We don’t have plans for an iPad pro version at the moment. […] The biggest problem is the platform. Apps on iOS sell for unsustainably low prices due to the lack of trials. We cannot port Sketch to the iPad if we have no reasonable expectation of earning back on our investment.
Sketch wird auf dem Mac zu einem Preis von 99 Euro angeboten. Und niemand würde diesen Preis für ein Programm ausgeben, das er nicht einmal ordnungsgemäß testen könne, so die Entwickler gegenüber TheVerge.
Probleme nur bei kleineren Entwicklern.
Auf der anderen Seite wird die Zahlungsmoral der Kunden im mobilen Segment deutlich gedrückt, wenn man sich die Preise der Apps großer Studios anschaut. Diejenigen, die ihre Kosten über die Masse wieder reinholen können, sind auch in der Lage, die Programme günstiger anzubieten.
Die innovativsten Ideen jedoch kommen von kleinen Entwicklern ohne großes Budget. Ein lesenswerter Beitrag bei TheVerge, in dem auch der Gründer von Paper zu Wort kommt.
17 Gedanken zu „Entwickler und das iPad Pro: Grätsche zwischen iOS & Desktop-Qualität“
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