Die australische Regierung möchte Messaginganbieter zur Entschlüsselung von Unterhaltungen zwingen. Auf diese Weise möchte der Gesetzgeber Zugriff auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verschaffen.
Verschlüsselung ist und bleibt ein heißes Thema. Nicht nur amerikanische und europäische Behörden wünschen sich einen Zugang zu den verschlüsselten Unterhaltungen von WhatsApp oder Threema. Ein Gesetzentwurf der australischen Regierung sieht die Möglichkeit zur Zwangsentschlüsselung von Unterhaltungen vor. War es bisher lediglich möglich die Daten auf den Übertragungswegen abzugreifen, soll künftig ein Schlüssel zur nachträglichen Entschlüsselung übertragener Nachrichten von den Betreibern vorgehalten werden.
Verschlüsselung ist zu sicher
Die Notwendigkeit solch drastischer gesetzlicher Zugriffsmöglichkeiten wird wie so oft mit dem allgegenwärtigen internationalen Terrorismus gerechtfertigt. Es sei in Zeiten von verschlüsselten WhatsApp- oder iMessage-Unterhaltungen kaum noch nachvollziehbar, was die ganzen Terroristen und Drogenschmuggler und Pädophilen treiben, klagt der australische Premier Malcolm Turnbull.
Die Anbieter hätten geradezu die moralische Pflicht die Entschlüsselung im Bedarfsfall möglich zu machen. Eine ähnliche Politik verfolgt bereits die britische Regierung, vergleichbare Bestrebungen gibt es auch in Deutschland un den USA. Deutsche Oppositionsparteien sehen eine derartige Schwächung von Verschlüsselung indes kritisch. Indem die Kommunikation der Bürger entschlüsselt wird, sei noch kein Terroranschlag verhindert worden, ist man etwa bei den Grünen überzeugt.
10 Gedanken zu „Entschlüsselung per Gesetz: Australien greift zur großen Keule“
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