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Ecovacs Deebot X1 Omni im Test: Ist Luxus käuflich? | REVIEW (+ Black Friday Deal)

Von sauberen Böden wird die aktuelle Jahreszeit gefürchtet, denn sie bedeutet viel Schmutz. Dafür hat der liebe Gott (oder die Industrie) die Kategorie der Staubsaugerroboter erfunden. Sie wird seit einigen Jahren um All-in-One-Geräte mit Wischfunktion ergänzt. Unter denen möchte Ecovacs mit seinem Deebot X1 Omni der neue Platzhirsch sein. Wir durften uns das Gerät anschauen und ihm auf den Zahn fühlen. 

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=> Black Friday bei Ecovacs: Flaggschiff Deebot X1 Omni stark rabattiert

Größer ist besser 

Ein All-in-one-Saug- und Wischroboter ist groß, und zwar riesengroß. Zumindest macht der Karton diesen Eindruck, der knapp 18 Kilogramm wiegt. Schaut man in den Lieferumfang hinein, relativiert sich das Gewicht, da man sehr viel Zubehör bekommt. Es gibt den eigentlichen Saug-Wischroboter, die Ladestation, etwas Zubehör und eine Bedienungsanleitung. Abgerundet wird das Ganze mit dem Stromkabel sowie zwei Paar Wischpads und einer Bürste zum Reinigen der Auffahrrampe. Last but not least ist ein kleines Werkzeug dabei, mit dem man unter anderem die Borsten nachschneiden kann. Der Hersteller gibt die UVP mit 1.499 Euro an, womit sich der Roboter in der Spitzenklasse einordnet. Dafür hätten wir uns noch eine (kleine) Flasche Reinigungsmittel gewünscht, denn so etwas selbst zu kaufen, kann zu einer kleinen Odyssee werden. Dazu aber später mehr.

Der Lieferumfang des Ecovacs Deebot X1 Omni kann sich sehen lassen.

Der Lieferumfang des Ecovacs Deebot X1 Omni kann sich sehen lassen. (Bild: Patrick Bergmann)

Designed in Denmark

Kommen wir noch einmal kurz zur Größe zurück, denn hier müssen wir etwas richtigstellen. Der eigentliche Deebot X1 Omni verfügt über handelsübliche Maße – groß ist nur die Reinigungsstation. Diese wurde von Jacob Jensen Design entworfen und ist ob der Größe schlicht und clean gestaltet. Das liegt auch daran, dass die beiden Wassertanks sowie der Staubbeutel, der den aufgesaugten Schmutz des Roboters sammelt, in der Station verschwinden. Roborock verfolgt mit der S7 MaxV-Serie ein anderes Prinzip, bei dem die einzelnen Tanks offen und ohne verdeckendes „Gehäuse“ in der Station stehen. Uns gefällt der von Ecovacs gewählte Ansatz deutlich besser. Auf der Rückseite der Ladestation ist zudem eine Möglichkeit zum Aufwickeln des Stromkabels vorhanden – wir mögen solche Details. Übrigens, es gibt noch drei Steuerungstasten auf der Station.

Ecovacs hat beim Design des Deebot X1 Omni laut eigener Aussage an ein paar Stellschrauben gedreht. So besteht die obere Abdeckplatte des Deebot nun aus einem Bauteil, das magnetisch „angeklippt“ wird. Wie alle Bauteile ist diese Platte aus Kunststoff gefertigt, was aus Gewichtsgründen nachvollziehbar ist. Leider hat unser Modell schon einen ziemlich hässlichen und heftigen Kratzer abbekommen – eben ein Gebrauchsgegenstand. Ansonsten machen sowohl Deebot als auch Ladestation einen robusten Eindruck, soweit wir das in der Kürze der Zeit beurteilen konnten.

Einrichtung – es lauern Fallstricke

Der Zusammenbau geht denkbar einfach: Alle Folien abziehen, Stromkabel einstecken und anschließen die Bürsten und Wischpads aufstecken. Eine farbliche Markierung hilft bei der richtigen Zuordnung. Die dazugehörige App ist flott heruntergeladen, da sich der entsprechende QR-Code neben einer Kurzanleitung auf der Innenseite des Ladestationdeckels befindet. Diese öffnet ihr auch, um die beiden Wassertanks zu füllen bzw. zu entleeren. 

Die Reinigungsstation des X1 Omni hat ein schickes Design und beherbergt Abwasser- und Frischwassertank sowie ein Staubbeutel.

Die Reinigungsstation des X1 Omni hat ein schickes Design und beherbergt Abwasser- und Frischwassertank sowie ein Staubbeutel. (Bild: Patrick Bergmann)

Über die App wird der Saug-Wischroboter zunächst ins WLAN eingebunden, woraufhin er seine Jungfernfahrt durch die Wohnung startet. Ersteres ging nach kurzer Verzögerung flott, bei der „Schnellen Kartenerstellung“ haperte es allerdings. Es war nicht ganz nachvollziehbar, woran dies liegt. Denn an sich gehört die verbaute Technik, darunter „TrueMapping 2.0“ und die KI-Objekterkennung „AIVI 3D“ zur Oberklasse. Mit etwas Geduld und innerer Gelassenheit bringt man den Roboter aber zum Laufen; dann funktioniert auch alles wie erwartet.

Ein kleiner Hinweis unsererseits: Wenn ihr über eine Wohnung mit ausgelegten Teppichen verfügt, startet die erste Kartenerstellung ohne die angesteckten Wischpads. Denn nur dann fährt der Roboter auch über den Teppich und kann die komplette Bodenfläche erfassen. Sind die Wischpads montiert, verhindert die eigentlich nützliche Teppicherkennung, dass der Roboter den geliebten Flokati einnässt. Allerdings wird dieser Teil dann in der Karte nicht erfasst. Wir hätten uns hier einen deutlichen Hinweis seitens des Herstellers gewünscht, da man darauf erst mal kommen muss.

 

Die Ecovacs-App unterscheidet sich in ihren Grundzügen kaum zu den Anwendungen anderer Anbieter. Und was sie alle gleich haben: Man benötigt definitiv etwas Eingewöhnungszeit, um problemlos durch alle Menüs und Einstellungen navigieren zu können. Hat man sich eingearbeitet, bietet die App durchaus ein paar nette Spielereien an. Man kann die erstellte Karte in ein 3D-Modell umwandeln und diese anschließend verfeinern. Es lassen sich Möbel einsetzen, man kann Räume zusammenfügen, Bodenbeläge definieren und Reinigungspläne erstellen. Ihr könnt auch einstellen, ob bei einer ausgeführten Reinigung 1x oder 2x gereinigt werden soll. Des weiteren kann man die Wasserzufuhr für die Wischfunktion bestimmen. Doch die App hat auch ihre Schwächen: Neben einigen fragwürdigen UI-Entscheidungen sowie wackligen Übersetzungen fehlt bei der Auswahl der Möbel so etwas Selbstverständliches wie ein Schreibtisch oder Teppich.

Ecovacs hat zudem einen Sprachassistenten namens Yiko eingeführt, mit dessen Hilfe der Saug-Wischroboter – zumindest theoretisch – ohne App gesteuert werden kann. Der X1 Omni bietet im Zusammenspiel mit der App noch ein weiteres Highlight an. Die Rede ist von der integrierten Kamera. Für den Roboter dient sie als Hilfsutensil zur Objekterkennung und Hindernisvermeidung. Entgegen anderer Hersteller hat sich Ecovacs entschieden, die Kamera auch dem Nutzer zugänglich zu machen. In der App gibt es dafür ein separates Icon, über das man die Funktion nach Eingabe eines zuvor definierten PINs öffnen kann. Anschließend könnt ihr einen Blick aufs Umfeld des Roboters wagen und ihn somit als getarnte Überwachungskamera nutzen. Man bekommt zudem ein Steuerrad zum Navigieren durch die Wohnung eingeblendet. Damit könnt ihr die Katze erschrecken oder etwaige Eindringlinge jagen. Im Tageslicht ist die Bildqualität solide. In der Nacht taugt sie nicht viel, man könnte Personen aber schemenhaft erkennen.

Den Roboter als Überwachungskamera zu nutzen, kann sehr hilfreich sein.

Den Roboter als Überwachungskamera zu nutzen, kann sehr hilfreich sein. (Screenshot: Patrick Bergmann)

Man muss nichts mehr tun, oder? 

Bei einem solchen Gerät geht es um Erwartungen und um nichts anderes. Um es vorwegzunehmen, gänzlich auf die faule Haut legen ist hier nicht drin. Doch zunächst zu den positiven Aspekten: Während des Reinigungsvorgangs sowie nach der erfolgten Reinigung fährt der X1 Omni zuverlässig in seine Station zurück, um sich frisch zu machen. Das bedeutet, er pumpt sein eigenes Schmutzwasser in den großen Schmutztank der Station und befüllt sich selbst wieder mit klarem Wasser. Darüber hinaus spült er seine Wischpads durch, damit diese für den weiteren Einsatz bereit sind. Gegen Schimmel- und Geruchsbildung werden sie sogar mit Heißluft getrocknet. Diese kann auf zwei oder drei Stunden eingestellt werden. Das Geräusch ist nicht unangenehm, jedoch hörbar.

Nun zum Selbsteinsatz, vor dem man nicht verschont bleibt. So müsst ihr selbstverständlich regelmäßig Frischwasser nachfüllen sowie den Schmutzwassertank entleeren. Warnungen hinsichtlich des Füllstands kommen rechtzeitig und man hat ausreichend Zeit, das Wasser auszuleeren bzw. neu zu befüllen. Hier zwei kleine Tipps: Leert das Schmutzwasser so schnell wie möglich, da es durch die Hitze der Heißlufttrocknung und den sehr dichten Verschluss der Tanks schnell zu stinken beginnt. Damit zu hartes Leitungswasser die Schläuche des Roboters nicht verkalkt, empfehlen wir zudem, destilliertes Frischwasser zu nutzen. Idealerweise kommt noch ein Reinigungsmittel zum Einsatz, damit der Boden wirklich sauber wird. Doch genau hier zeigt sich eine wirkliche Krux:

In solchen Geräten kommen Kunststoffschläuche, Tanks aus Kunststoff und Dichtungen aus Gummi zum Einsatz. Darauf gibt der Hersteller nur dann Garantie, wenn das eigene Reinigungsmittel genutzt wird – andernfalls erlischt die Garantie. Ecovacs verlangt für sein Reinigungsmittel 39,99 Euro, was noch halbwegs human ist. Andere Hersteller verlangen noch deutlich mehr. Wem das Mittel vom Hersteller (verständlicherweise) zu teuer ist, findet gar nicht so leicht eine Alternative. Wir haben nach insgesamt sieben stationären Geschäften schlussendlich was bei Amazon bestellt. In Summe hätten wir uns gewünscht, dass zumindest eine kleine Flasche mitgeliefert wird, um von Anfang an vernünftig wischen zu können und nicht erst Zubehör kaufen zu müssen. Bei einem neuen Geschirrspüler liegt ja auch meist ein Spültab sowie etwas Klarspüler zum Testen bei.

Der Hersteller hat auch an eine Reinigungsbürste für die Auffahrrampe der Station gedacht. Denn hier sammelt sich im Laufe der Zeit doch einiges an Schmadder an. Ansonsten solltet ihr die Hauptbürste regelmäßig von aufgewickelten Haaren befreien, die Unterseite des Roboters hin und wieder reinigen und alle Sensoren sauber halten. Halten wir fest, gänzlich ohne Zuarbeiten geht es auch in der Luxusvariante nicht. Ganz im Gegenteil, es erfordert doch überraschend viele Handgriffe, die man beisteuern muss. Deshalb ist es wichtig, die richtigen Erwartungen an ein solches Gerät zu haben.

Ein kompetenter Alltagshelfer

Ohne aufgesetzte Wischpads wechselt der Roboter selbstständig und ohne Probleme in den Saugmodus. In unseren Tests. gelingt ihm die Reinigung des Langhaarteppichs dank seiner Saugleistung von 5000 pa erstaunlich gut. Dabei werden die rotierende Hauptbürste sowie zwei Seitenbürsten durch eine integrierte Fege- und Saugfunktion ergänzt. Grobe Flusen schleudern die Seitenbürsten vor das Gerät, dort saugt sie die Hauptbürste ein.

Auch die Reinigung durch Wischen klappt beim Ecovacs X1 Omni zuverlässig. Ein Bereich mit verteiltem Mehl und Reis hat das Gerät solide gereinigt. Um wirklich alles bis ins Mark aufzusammeln, muss ohnehin schwereres Geschütz her. Auch bei verschütteten Flüssigkeiten passen die Saug- und Wischleistungen grundsätzlich. Schwere Verschmutzungen wie Ketchup- oder Saucen-Flecken kann der X1 Omni theoretisch wegwischen, zumindest ist die Wischfeuchte bei der Standardeinstellung sowie die Rotation der Wischpads ausreichend. Empfehlenswert ist es aber nicht, da Schmutzreste in den Schläuchen des Roboters hängen bleiben und dort munter vor sich hingammeln können. Langfristig ist das einfach nur mit Ärger verbunden. 

Sobald die Kartenerstellung erfolgreich vollendet ist, läuft auch die Navigation sehr zuverlässig. Dies gilt primär für die Teppicherkennung, wenn die Wischpads montiert sind. Einen Teppich fährt der Roboter nur mit dem vorderen Drittel an – eben so, dass die Wischer ihn nicht berühren – und kehrt anschließend wieder um. Gleiches gilt auch für das Überwinden von Türschwellen, was für Roboter aufgrund ihrer Bauhöhe generell eine Schwierigkeit darstellt: Der X1 Omni stellt sich hier aber gut an.

Wer eine zuverlässige Haushaltshilfe sucht, wird mit dem X1 Omni fündig.

Wer eine zuverlässige Haushaltshilfe sucht, wird mit dem X1 Omni fündig. (Bild: Patrick Bergmann)

In unserem Test hat sich der Deebot X1 Omni als praktischer Reinigungshelfer erwiesen, dessen Ergebnis umso besser wird, je öfter man ihn durch die Wohnung fahren lässt. Vor allem bei den typischen Alltagsszenarien macht sich der X1 besonders bezahlt: 

  • Im Regen nach Hause kommen und nach dem Auskleiden einen verdreckten Flur haben? 
  • Am Frühstückstisch gekrümelt?
  • Die Küche nach dem Kochen schnell durchgewischt wissen?
  • Vor dem Besuch der Schwiegereltern den Boden glänzen lassen? 

Für genau solche Dinge eignet sich der Deebot X1 Omni hervorragend, da man dies mit wenigen Clicks in der App erledigen kann. In der Theorie sollte das Starten der Reinigung auch mit dem bereits erwähnten Sprachassistenten Yiko funktionieren. Dieser kämpft leider mit den gleichen Problemen wie Siri – zunächst muss man vor dem Gerät, in unserem Fall im Wohnzimmer, stehen. Dann muss man die Befehle noch auswendig kennen, denn Abweichungen in der Wortwahl mag Yiko nicht so gerne. Doch selbst bei der korrekten Wiedergabe tut sich der Sprachassistent schwer – wir verbuchen Yiko unter Nice-to-Have. 

Fazit und Angebot zu Black Friday

Und damit kommen wir zum Fazit und das fällt differenziert aus: Der X1 Omni hat ein wirklich gefälliges Design und liefert eine rundherum gute Reinigungsleistung, die uns positiv überrascht hat. Gänzlich ohne eigenes Zutun geht es jedoch nicht. Wir empfehlen den X1 Omni hauptsächlich Personen, die über Hartböden verfügen und deren Wohnung nicht allzu verwinkelt ist. Um von einem Saug-Wischroboter optimal zu profitieren, muss man zudem gewillt sein, ihn mehrmals pro Woche durch die Wohnung fahren zu lassen. Denn dann unterstützt er effektiv das Sauberhalten eures Zuhauses.

Sind noch kleine Zweifel vorhanden, dürfte der aktuelle Black-Friday-Rabatt diese erledigen: Bei Amazon bekommt ihr den Ecovacs Deebot X1 Omni gerade für nur 999 Euro statt 1499 Euro. Ein sehr fairer Preis für sehr viel Hardware.

 



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Patrick Bergmann
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1 Kommentar zu dem Artikel "Ecovacs Deebot X1 Omni im Test: Ist Luxus käuflich? | REVIEW (+ Black Friday Deal)"

  1. Son-Pami 25. November 2022 um 22:25 Uhr ·
    Haben unseren gerade wieder zurück geschickt. Der Roboter kam nicht mit 2,4 &5 ghz klar (misch wlan). Nur auf reines 2,4ghz und dadurch leider unbrauchbar, da alle anderen Geräte sehr langsam geworden sind.
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